V. Geistes- und Kunstgeschichte.Die Auf- und Abentwicklung des deutschen Schulwesens im Gostyner Lande von 1780 bis 1936 führt uns A. Breyer <S. 141, Nr. 2676> nach umfangreichen Aktenstudien vor Augen. Die Zahl der beim Ausgang der altpolnischen Zeit vorhandenen Schulen betrug 12, stieg zu südpreußischer auf 31, fiel in der polnisch-russischen, stieg während der reichsdeutschen Weltkriegsbesetzung wieder auf 27 an, während jetzt nur noch 5 Scheinschulen bestehen. -- Ein in klerikal-polnischem Sinne und mehrfach wenig erfreulichem Tone geschriebenes Buch des Warschauer geistlichen Professors für Kirchengeschichte W. Kwiatkowski über die Frage der vom Bischof geschickt hintertriebenen preußischen Neuordnung der beiden Priesterseminare in Warschau 1798--1802 <S. 141, Nr. 2677> sei kurz genannt, weil auch hier an dieser Einrichtung Nichtpolen, besonders Deutsche, eine große Rolle spielten (vgl. Z. 34, 321 ff.). -- Dem Deutschen Lehrerseminar für Kongreßpolen, das nach 70 Jahren Tätigkeit in Warschau und Lodz nach dem polnischen Schulgesetz seine Pforten schließen mußte, ohne daß bisher ein Ersatz möglich war, widmet E. Schlecht einen kurzen Nachruf < 24>. -- Zur Kunstgeschichte vermerken wir einen Aufsatz M. Kages, der nach polnischen Werken eine große Zahl deutscher Meister der Buchillustration in Polen < 25> anführt, eines Gebietes, das ebenso wie die meisten andern Kunstgebiete eine entscheidende Einwirkung von deutscher Seite erfahren hat. |
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