I. Allgemeines.

Geschichte, Bestand und Verhältnisse des Südostdeutschtums haben in den Berichtsjahren eine ungemein reiche Forschungsarbeit auf sich gelenkt. Mutterland, Auslandsdeutschtum und Nachbarvölker, deren Wissenschaft nicht hinter der deutschen Forschung zurückbleiben will und sich mit ihr auseinanderzusetzen sucht, wetteifern in der Erschließung dieser Arbeitsgebiete. Das Ergebnis ist, daß viele auslandsdeutsche Volksgruppen heute weit gründlicher wissenschaftlich erfaßt sind, als manche Volksteile des deutschen Binnenlandes, wo die vorwärtstreibende Völkerkonkurrenz in der wissenschaftlichen Arbeit fehlt. Besonders erfreulich ist, daß die Gründlichkeit der wissenschaftlichen Arbeit beständig zunimmt. Das zeigt sich besonders darin, daß aus der Menge gutgemeinter Veröffentlichungen, die ihre Anregung einer kurzen Ferienfahrt verdanken, sich immer zahlreicher solche herausheben, deren Verfasser die Sprache des einen oder anderen der Südostvölker erlernt haben -- die unerläßliche Voraussetzung für jede Auseinandersetzung mit der Wissenschaft der Nachbarn. Erstrebenswert ist allerdings, daß noch mehr als bisher gleichzeitig mehrere Ostsprachen beherrscht werden, weil sonst die Forscher gegen ihren Willen nur zu leicht vom Standpunkt der isoliert durchforschten Literatur eines einzigen Volkes beeinflußt werden. Die Vorzugsstellung der deutschen Wissenschaft allen ihren östlichen Nachbarvölkern gegenüber liegt gerade darin, daß sie, gezwungen, ihre Arbeitsrichtung mit der von über einem Dutzend östlicher Nachbarvölker zu kreuzen, weit eher zu grundsätzlichen Ergebnissen gelangen kann als diese.

Wie groß die Fortschritte der letzten Jahre sind, ergibt sich allein schon aus der Zahl der neu gegründeten reichsdeutschen Zeitschriften, die bestimmt sind, Sammelpunkte für Forschungen über den deutschen und außerdeutschen Südosten abzugeben. F. Valjavec in München gibt seit 1936 »Südostdeutsche Forschungen« heraus < 1>. Das Jahrbuch soll besonders solche Arbeiten aufnehmen, deren Umfang die Durchschnittslänge von Zeitschriftenaufsätzen überschreitet. Vorgesehen sind siedlungs- und deutschkundliche Arbeiten über das südöstliche Mitteleuropa unter Ausschluß der eigentlichen Balkanhalbinsel. Es werden planmäßig auch nichtdeutsche Mitarbeiter herangezogen. Am ersten Jg. sind neben den reichs- und auslandsdeutschen Forschern je zwei Magyaren und Rumänen beteiligt. Ein Jahr später wurde vom Südosteuropa-Institut an der Universität Leipzig die »Leipziger Vierteljahrsschrift für Südosteuropa« gegründet < 2>. Hier ist auch die Balkanhalbinsel in das Arbeitsgebiet einbezogen und neben dem Südostdeutschtum die ganze benachbarte Völkerwelt zum Gegenstand der Forschung genommen. -- Einen breiten Raum nimmt das Südostdeutschtum ferner in der ebenfalls 1937 gegründeten Zeitschrift »Auslandsdeutsche Volksforschung« < 3> ein, die H. J. Beyer, der Leiter der gleichnamigen »Arbeitsstelle«, in Stuttgart herausgibt. Die Zeitschrift will die Verbindung zwischen Forschern aller beteiligten Fachwissenschaften und der praktischen Arbeit herstellen und enthält meist kürzere wissenschaftlich gehaltene Beiträge. -- Als Mittelpunkt der gesamtdeutschen Siedlungs-


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und Volksforschung wurde im gleichen Jahr das »Deutsche Archiv für Landes- und Volksforschung« <S. 14, Nr. 243> geschaffen. Es ist bezeichnend für den Raumgewinn unserer Forschung über das Grenz- und Auslanddeutschtum und besonders das Südostdeutschtum, daß von den 51 Aufsätzen des ersten Jahrganges dieser Zeitschrift, deren Arbeitsgebiet das gesamte deutsche Siedlungsgebiet ist, sich überhaupt keiner mit eigentlich binnendeutschen Themen und allein 23 mit dem deutschen und europäischen Südosten befassen. -- In Ungarn haben die von Jakob Bleyer gegründeten Deutsch-ungarischen Heimatblätter infolge der Schwierigkeiten, die der Führung der deutschen Volksgruppe nach seinem Tode erwuchsen, ihr Erscheinen einstellen müssen. Dafür gelang es Ende 1935 in den Neuen Heimatblättern < 4>, unter der Leitung von R. Huß und Fr. Basch, eine genau so eingerichtete Zeitschrift als Fortsetzung ins Leben zu rufen, deren bisher vorliegende drei Bände ein ebenso wertvolles Organ für historische und volkskundliche Beiträge zur Geschichte des Deutschtums nicht nur in Rumpfungarn, sondern im ganzen Südosten darstellen.

Richtunggebend für die weitere Forschung ist auch diesmal die in den Artikeln des Handwörterbuchs des Grenz- und Ausland-Deutschtums < 5> niedergelegte Arbeit. Von umfangreicheren Artikeln über das Südostdeutschtum sind in den Berichtsjahren erschienen: Bosnien und Herzegowina, Budapest (Geschichte: Schünemann), Bukowina (Geschichte: F. Lang), Bulgarien, Burgenland (Geschichte: Klebel, Brunner, Schünemann, Klocke), Dobrudscha, Donauschwaben. -- Eine umfassende gedankenreiche und vielfach richtunggebende Übersicht über den gegenwärtigen Stand der gesamten deutschen Ostforschung gibt H. Aubin < 6>, der mit Recht eine Forschung und Geschichtsschreibung fordert, deren Gesichtskreis gleichzeitig den Nordosten und Südosten und zugleich MA. und Neuzeit umfaßt. Die ganze deutsche Ostbewegung soll als Einheit gesehen werden. Die räumliche Ganzheit fordert die Vereinigung der bisher gewöhnlich getrennt, entweder auf den Nordosten oder auf den Südosten gerichteten Forschung, die zeitliche Ganzheit zieht eine ununterbrochene Linie von der Völkerwanderungszeit über die karolingische und vorstaufische Siedlungsbewegung zur Ostkolonisation des 12. und 13. Jh.'s und von dieser über die spätma.'liche und frühneuzeitliche Fortsetzung zu den staatlichen Ansiedlungen des 17. und 18. Jh.'s. Auch wir unterstreichen die Notwendigkeit einer solchen Zielsetzung, möchten aber die Akzente etwas anders legen. Die Ostbewegung darf in keinem ihrer Stadien aus der gesamtdeutschen Volks- und Bevölkerungsgeschichte herausgelöst werden, denn sonst erliegt der Historiker nur zu leicht der Gefahr, nur den Raumgewinn als solchen zu erfassen, und die Verschiedenartigkeit der dabei wirksamen Vorgänge zu unterschätzen. Wir möchten die frühma.'liche Inbesitznahme des alten Siedlungsraumes in den österreichischen Ländern doch etwas stärker von den ganz anders zu beurteilenden Siedlungsvorgängen der Blütezeit des ostdeutschen Landesausbaues abrücken (vgl. meinen <1933--1934, S. 434> angezeigten Hermannstädter Vortrag), und ebenso diese von der staatlichen Siedlungspolitik der Neuzeit. A. stellt mit Recht die Tatsache besonders heraus, daß die eine Kolonisationswelle die Mutter der nächsten ist, und daß dadurch die Kolonisation sich bis zu einem gewissen Grade selbst zu tragen scheint. Wenn auf diese Weise die große ma.'liche Ostkolonisation an manchen Stellen auch nach dem 14. Jh.


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noch weiterwirkt, so darf aber darüber nicht der gewaltige deutsche Rückschlag des Spät-MA.'s unterschätzt werden, der letzten Endes politisch bedingt sich volksgeschichtlich auswirkt und zu erheblichen Verlusten deutschen Volksbodens im ganzen Osten geführt hat. Hinzu tritt noch ein anderes Moment, das wir, ähnlich wie es F. Valjavec < 8> kürzlich getan hat, stärker betonen möchten: die deutsche Ostbewegung kann nur dann richtig gesehen werden, wenn auch die fremdvölkische Umwelt auf das genaueste erkannt ist. -- Hinter Aubins Arbeit treten alle anderen Veröffentlichungen, die den Gesamtraum durch die ganze mittlere und neue Geschichte umfassen, zurück. Zu nennen ist vor allem die Geschichte der ostdeutschen Kolonisation von R. Kötzschke und W. Ebert <S. 86, Nr. 1625>, die leider auf wissenschaftlichen Apparat verzichtet. Für den Nordosten und das Zentrum steht diese Übersicht durchaus auf der Höhe der gegenwärtigen Forschungsergebnisse. Leider läßt sich für den Südosten, dessen Behandlung auf einer nicht ausreichenden Auswahl der vorhandenen Literatur beruht und viele Fehler und Lücken aufweist, nicht das gleiche sagen. -- W. Kuhn < 7> macht in einem recht inhaltsreichen Hermannstädter Vortrag den Versuch einer Gesamtübersicht über den Südosten, die die Zuordnung der geschichtlichen Siedlungsvorgänge zu geographisch gleichartigen Gebieten vornimmt. Abzulehnen ist die Ansicht, daß die Herkunftsgebiete der Frühkolonisation bis 1760 in Westdeutschland »Übervölkerungsgebiete« dargestellt hätten.

Aubins Forderung des »ganzen Raumes« wird von der auf das Grundsätzliche ausgehenden deutschen Wissenschaft doch häufiger erfüllt als es zunächst scheinen mag. Hingewiesen sei besonders auf die Arbeiten von Bruno Schier < 12, 13>, der -- ausgehend vom Hausbau -- eine Reihe von Erscheinungen der materiellen und geistigen Volkskunde zusammenstellt, um die germanisch-deutsche Einwirkung in einem weiten Vorfeld vor dem deutschen Siedlungsboden in Ost- und Südosteuropa nachzuweisen. Als weiteres Beispiel für den Versuch, dieser Forderung gerecht zu werden, darf auf unsere Untersuchung < 15> der Rolle des Lokators im ganzen Gebiet von der Ostsee bis zu den Ostalpen und Karpaten hingewiesen werden. Es ergab sich, daß die Ansiedlungsform der Lokation ihre voll ausgebildete Gestalt im deutschen Nordosten und von hier ausstrahlend über Schlesien bis zur Slowakei und in einer älteren Form sogar schon vorher bei den Siebenbürger Sachsen gehabt hat, daß sie aber in schwächerer Ausprägung auch im Süden in den Alpenländern und ihren Nachbargebieten nicht gefehlt hat, wenngleich hier andere Organisationsformen (Beamtenansiedlung und Terminpacht-Besiedlung auf großgrundherrschaftlichem Gebiet) vielfach mehr in den Vordergrund traten.

Für die neuzeitliche Deutschenansiedlung im Südosten der habsburgischen Monarchie kam in der Berichtszeit eine umfangreiche Quellenveröffentlichung der Leiter des Hofkammerarchivs in Wien, F. Wilhelm und J. Kallbrunner, zum Abschluß < 16>. Verschiedenen Akten der staatlichen Ansiedlungsbehörden sind Namensverzeichnisse von Auswanderern entnommen, die in der zweiten Hälfte des 18. Jh.'s für die Ansiedlung auf den fiskalischen Besitzungen im Banat, in der Batschka und in Galizien angenommen worden waren. Wenngleich die hier erfaßten Personen nur teilweise mit den wirklichen Vorfahren der betreffenden südostdeutschen Volksgruppen identisch sind, so bilden die Listen doch ein sehr wichtiges Material für familien- und bevölkerungsgeschichtliche


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Forschungen. Außerdem verdanken wir J. Kallbrunner < 17, 18, 19> eine ganze Reihe von kleineren Beiträgen über einzelne Abschnitte der Ansiedlungsgeschichte des Habsburgerreiches. Ihre Grundlage bietet hauptsächlich das wertvolle Aktenmaterial seines Archivs. In größerem Rahmen gibt K. Schünemann < 20> auf Grund von Material der Wiener und Budapester Archive eine zusammenhängende Darstellung der Politik, die den Hintergrund der staatlichen Ansiedlungen des Habsburgerreiches bildet und in größerem Umfang mit dem Ende des Siebenjährigen Krieges beginnt. Der bisher vorliegende 1. Band strebt seine Ergebnisse zu gewinnen durch eine genaue Darlegung der Ursprünge, Hintergründe und Schwierigkeiten des bevölkerungspolitischen Programms der Staatsleitung in Wien, durch eingehende Vergleiche mit den bevölkerungspolitischen Maßnahmen der anderen europäischen Mächte und mit den Methoden und Ergebnissen der vorhergehenden staatlichen und privaten Ansiedlungsaktionen aus der ersten Hälfte des 18. Jh.'s, sowie durch die Berücksichtigung des Bevölkerungsstandes sowohl in der Monarchie wie in den Auswanderungsgebieten und der politischen Voraussetzungen und Wirkungen der Kolonistenwerbung und Auswanderung in den west- und süddeutschen Kleinstaaten. Die eigentliche theresianische Impopulation hat in zehn Jahren (1763--1772) jährlich durchschnittlich 5200 Personen aus dem deutschen Mutterlande nach dem Südosten befördert, und zwar zu 4/5 ins Banat und zu 1/5 in die Batschka. Sie erreichte ihr Ende, als das gesteckte Ziel erst etwa zur Hälfte erreicht war. Sie übersteigt die Zahl der russischen Staatsansiedlung unter Katharina II. um fast das Doppelte, wird aber durch die Zahlen der friderizianischen Peuplierung um das Mehrfache übertroffen. Als wichtigstes Ergebnis des Buches wird festgestellt, daß die deutsche Auswanderung des 18. Jh.'s nicht den Bedürfnissen des in Wahrheit untervölkerten Mutterlandes entsprach, sondern größtenteils künstlich von den großen Mächten des absolutistischen Zeitalters für ihre siedlungs- und bevölkerungspolitischen Ziele in Gang gesetzt wurde, um die schlecht genutzten Teile des Staatsgebietes wirtschaftlich zu erschließen. Daraus ergibt sich für die auslandsdeutschen Volksgruppen, die dieser Auswanderung des 18. Jh.'s ihre Entstehung verdanken, die politische Folgerung, daß sie nicht als geduldete Flüchtlinge ins Land kamen, wie die deutschfeindliche Propaganda immer wieder behauptet, sondern mit dem gleichen Rechte wie die heutigen Staatsvölker.

Von den zahlreichen Einzelbeiträgen, die auf Grund von Wiener, Budapester oder lokalem Archivmaterial zur Ansiedlungsgeschichte der südostdeutschen Volksgruppen erschienen sind, teils selbständig, teils in den Neuen Heimatblättern, seien wenigstens einige erwähnt. -- Den französischen Anteil an der Südostsiedlung auf dem Gebiet des alten Ungarn in MA. und Neuzeit behandelt St. Németh < 21>. Leider gehört diese Arbeit in den Bereich der bekannten Bestrebungen, den französischen Einfluß in der ungarischen Geschichte auf Kosten des deutschen nach Möglichkeit herauszustreichen, und da die realen Ansatzpunkte dazu recht spärlich sind, muß eine Art von groteskem nachträglichen Imperialismus alles für das Franzosentum in Anspruch nehmen, was dem Verf. irgendwie geeignet erscheint. Gleich auf der ersten Seite müssen nicht nur die Elsässer und Lothringer des 9. und 10. Jh.'s dazu herhalten, zum Ruhm der französischen Kultur als ungarische Gefangene den Ungarn das Christentum zu predigen, auch Bischof Bruno von Verden muß auf Wunsch des Autors


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seine Diözese mit Verdun vertauschen, um in Ungarn französische Einflüsse vermitteln zu können. So geht es weiter durch die Jahrhunderte, und man muß nur fragen, wie ein ungarisches Universitätsinstitut unter der Leitung eines Universitätsprofessors (Béla Zolnai) solche Dinge unzensiert drucken lassen kann. -- Als ein Beispiel dafür, welchen Wert auch das Material von Archiven des deutschen Mutterlandes für die Geschichte der deutschen Südostsiedlung haben kann, sei die Verwertung von Akten des Fuldischen Archivs aus der ersten Hälfte des 18. Jh.'s durch J. Weidlein < 22> erwähnt, der mit Recht betont, daß die Verhältnisse der drei großen Ansiedlungswellen durchaus nicht in einen Topf geworfen werden dürfen, und daß besonders die älteren deutschen Ungarnwanderer, die nur eine geringe obrigkeitliche Unterstützung genossen und nicht unbeträchtliche Vermögen mitbrachten, meist wertvollere Siedler darstellten als die späteren.

Dankenswert sind die bibliographischen Zusammenstellungen von H. Réz < 24, 25>, der nicht nur die im engeren Sinn »volkskundliche«, sondern nach Möglichkeit auch die historische Literatur über die Donauschwaben zusammenstellt, und die reiche publizistische Arbeit des deutschen Elements an Hand der deutschen Zeitungs- und Zeitschriftenliteratur von den »Neuen Zeitungen« der Türkenkriege und den Anfängen des 18. Jh.'s bis zum Jahre 1932 verfolgt. -- Für unser Urteil über die Geisteshaltung des Südostdeutschtums in der zweiten Hälfte des 18. Jh.'s ist von erheblicher Bedeutung die Arbeit von Valjavec < 26> über den Preßburger Kaufmann, Bürgermeister, Publizisten und Gelehrten Karl Gottlieb von Windisch. Seine Verdienste liegen vor allem in der Begründung der Preßburger Zeitung und einer wissenschaftlichen Zeitschrift (Ungrisches Magazin und Neues ungrisches Magazin) und in seinen historisch-geographischen Werken, deren wichtigstes die 1780 erschienene »Geographie des Königreichs Ungern« ist. Es gelingt ihm, hierdurch auch im Südosten der deutschen Sprache neben dem bisher allein herrschenden Latein in der wissenschaftlichen Literatur Raum zu schaffen. Dies Bestreben begegnet den gleichartigen Bemühungen des spättheresianischen und josephinischen Regimes, die deutsche Sprache in der gesamten Monarchie zu verbreiten, nicht aus einer volksmäßig germanisierenden Tendenz, sondern aus Prinzipien staatlicher Zweckmäßigkeit, die von der Aufklärung bestimmt sind. Windisch ist Aufklärer durch und durch und stellt sich deshalb mit Eifer in den Dienst der josephinischen Bestrebungen; aber er ist trotzdem heimatbewußt und auch von einem ungarischen Landespatriotismus erfüllt, wenn auch nicht viel anders wie der Angehörige einer deutschen Sonderlandschaft, der in der gesamtdeutschen Geistesgemeinschaft steht. V. klärt in scharfsinnigen Untersuchungen manche strittige Frage der Wirksamkeit Windischs und gibt in gut belegter und ansprechender Darstellung eine weit über die Einzelpersönlichkeit hinausweisende Auswertung, die volksgeschichtlich wichtig ist.


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