II. Ungarn.

An einer Biographie des für sein Volk zu früh verstorbenen ungarischen Deutschtumführers Jakob Bleyer arbeitet Hedwig Schwind < 28>, die zunächst eine Vorarbeit veröffentlicht, in der der schwere Kampf der deutschen Besinnung des durch eine magyarische Erziehung hindurchgegangenen Bauernsohnes der Batschka dargestellt wird; wenigstens seine Anfänge, denn dieser Kampf hat sich bis zum Tode Bleyers mit einem immer stärkeren Siege für das Deutschtum fortgesetzt, ohne daß er dem großungarischen Staatsgedanken


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untreu geworden wäre. Aus dem reichen Briefwechsel Bleyers wird eine Menge von zustimmenden und ablehnenden Zuschriften führender Persönlichkeiten der ungarischen Öffentlichkeit mitgeteilt, und so ergeben sich wichtige Aufschlüsse über die Haltung der maßgebenden Schichten in der Frage der Nationalitätenpolitik in der Zeit während und kurz nach dem Weltkrieg. -- Den Gang, den die wissenschaftliche Erschließung des ungarischen Deutschtums genommen hat -- von der ungarischen Ethnographie und Germanistik über die Heimatkunde zu einer an den Methoden des Mutterlandes geschulten selbständigen Forschungsleistung, die die gleichartigen Bestrebungen der Magyaren im allgemeinen an Bedeutung hinter sich läßt -- zeigt der kritische und programmatische Literaturbericht von A. Karasek-Langer < 30>. Der Verf. hat sich vor allem auch mit den ungarisch-deutschen Verwischungsbestrebungen und der wissenschaftlich notwendigen völkischen Absetzung des Deutschtums vom Magyarentum auseinanderzusetzen.

Immer häufiger wird für den Südosten die Frage nach der Volkssubstanz und ihren Wandlungen gestellt und untersucht. Für das ganze Gebiet Rumpfungarns liegt eine Arbeit von H. Sachse < 31> vor, der den Rückgang des Deutschtums in der Zeit seit dem Weltkrieg untersucht. Der absolute Verlust beläuft sich in der Zeit von 1920 bis 1935 auf nicht weniger als 120_000 »Bekenntnisdeutsche«. Das ist mehr als ein Viertel der Gesamtzahl. Durch Anrechnung des Geburtenzuwachses wird der Verlust noch erheblich größer. -- Die volksbiologischen Fragen, die mit diesem Rückgang im Zusammenhang stehen, behandelt -- neben den allgemeiner gerichteten Veröffentlichungen von H. Harmsen < 27> -- auch A. Fr. Christian Wirthoven < 32>. Das allgemein, besonders in der Tschechoslowakei, zu beobachtende Gefälle des Geburtenreichtums von Ost nach West gilt auch für die Magyaren. Die deutschen Geburtenzahlen erreichen bei weitem nicht die magyarische Höhe im Osten, stehen aber über denen der unmittelbar benachbarten Westmagyaren in Transdanubien. Diese Tatsache hat in den letzten Jahren einen Feldzug der hysterischen deutschfeindlichen Großstadtpresse heraufbeschworen. Auch die wissenschaftliche magyarische Literatur blieb nicht unberührt davon. In Wahrheit besteht das für die Deutschen günstige Verhältnis hauptsächlich im Bakonygebiet, während die Schwäbische Türkei, das deutsche Hauptgebiet, nicht die gleiche Überlegenheit zeigt. Das Einkindersystem hat besonders die protestantischen deutschen Siedlungen um Gyönk erfaßt. Im ganzen steht jedoch die deutsche Volkskraft in Rumpfungarn weit besser da als die der übrigen südostdeutschen Gruppen, aber sie verliert mehr als den gesamten Geburtenüberschuß durch die Menschenabgabe an das Magyarentum. -- Die Gründe für den Geburtenrückgang liegen nicht einseitig in der völkischen oder konfessionellen Zugehörigkeit, sondern in der gesamten Lebenshaltung der betreffenden Volksgruppen. Hieraus ergibt sich die Notwendigkeit eingehender soziologischer Untersuchungen, wie sie besonders in mehreren Arbeiten von H. Klocke < 33--35> vorliegen. Ihr Verdienst liegt besonders darin, daß K., von intensiv durchforschten Einzelbeispielen ausgehend, in der Lage ist, die gesellschaftliche Struktur der deutschen, magyarischen und rumänischen Dörfer zu analysieren und miteinander zu vergleichen. Wenngleich das Ziel der Darstellung das Gegenwartsbild ist, wird die historische Entwicklung des letzten Jahrhunderts weitgehend berücksichtigt. Verbunden werden die Untersuchungen


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vor allem durch den Hinweis auf die Schwierigkeiten, die sich daraus ergeben, daß in Ungarn als dem einzigen der südosteuropäischen Länder noch immer die Hälfte des Bodens in der Hand des Großgrundbesitzes ist. -- Zu den von deutschfeindlicher Einstellung nicht freien wissenschaftlichen Werken aus magyarischer Hand gehört das Werk des Geographen Kogutowicz über Transdanubien < 36>, dessen 2. Band sich mit den einzelnen Landschaften und ihren Bevölkerungsverhältnissen befaßt. Auch K. ist von dem Gerede von einer »Bedrohung« Transdanubiens angesteckt und läßt sich dadurch zu einer einseitigen Darstellung der deutschen Ansiedlungsgeschichte und der Stellung der deutschen Volksgruppen verleiten. Die Deutschfeindlichkeit des Politikers K. wirkt nicht nur auf seine geographische Darstellung, sondern auch auf ihre historischen Abschnitte zurück und läßt ihn Ziele und Ergebnisse der deutschen Forschungen mißverstehen.

Die älteste deutsche Volksgruppe, das Deutschtum an der ungarischen Westgrenze und im ehemaligen Burgenland, wird in einem Forschungsbericht des Wiener Geographen Hassinger < 40> behandelt, der als Ergänzung zu den Burgenlandartikeln des Handwörterbuches gelten kann und die geographischen, siedlungs- und kulturgeschichtlichen Arbeiten der letzten Jahre bespricht. A. Haberlandt, der 1935 eine Volkskunde des Burgenlandes verfaßt hat < 41>, gibt eine Übersicht der wichtigsten Eigentümlichkeiten in Siedlungsform, Hausbau, Hausrat, Tracht und Brauchtum im deutsch-ungarischen Grenzraum < 42>. Es zeigt sich, wie notwendig genaueste Kenntnis der gesamten deutschen und europäischen Volkskunde ist, wenn ein Einzelgebiet richtig beurteilt werden soll. Ein großer Teil dessen, was gewöhnlich als typisch magyarisches Volksgut gilt, läßt sich nach H. als ältere oder jüngere deutsche Entlehnung erweisen. Die deutsche Bevölkerung konnte altes Volksgut besonders gut bewahren, weil sie in den nivellierenden Jahrzehnten um die Jahrhundertwende nur in geringer Verbindung zur fremdvölkischen Oberschicht stand. Die historische Einführung, die auf veralteter Literatur fußt, ist nicht ganz irrtumsfrei. -- Die wichtigste Arbeit der Berichtszeit über die ma.'liche Siedlungsgeschichte des deutsch-ungarischen Grenzgebietes ist die Bearbeitung der westungarischen Ortsnamen durch Elemér Moór < 44>. Die Ortsnamengebung, an der Deutsche, Magyaren und Altslawen beteiligt sind, wird durch zahlreiche Entlehnungen und Rückentlehnungen außerordentlich kompliziert, ermöglicht aber gerade dadurch bei einer sorgfältigen Analyse wertvolle Aufschlüsse über die Siedlungsvorgänge. M. verfällt nicht in den Fehler mancher rein linguistisch arbeitender Forscher, sondern er zieht weitgehend das urkundliche Material und die landschaftliche Gegebenheit heran, so daß der Boden, auf dem er sich bewegt, einigermaßen fest bleibt. Auf diese Weise gelingt ihm die Klärung der Hauptzüge des Siedlungsganges etwa vom 8. Jh. bis in die Neuzeit hinein. Die von ungarisch-slawistischer Seite < 45> mit deutlich sichtbarer Tendenz erhobenen Einwände gegen diejenigen Etymologien, die nicht aus dem Magyarischen hergeleitet werden, konnten größtenteils leicht widerlegt werden < 46>. Wenn auch naturgemäß, wie in allen derartigen Arbeiten, ein gewisser Prozentsatz der Etymologien vielleicht wird fallen gelassen werden müssen, so bleibt die Hauptmasse jedenfalls bestehen. Das wichtigste Ergebnis ist die sichere Feststellung, daß das Grenzland auch in der Zeit vor dem großen deutschen Landesausbau nicht menschenleer war, sondern von einer, wenn auch spärlichen


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Bevölkerung besetzt war, die eine recht reichhaltige Toponomastik im Grenzgebiet zur Verfügung hatte. Sie bestand einerseits aus Slawen, die z. T. schon in der Zeit der Awarenherrschaft dort saßen, ferner aus den Resten der deutschen Kolonisation des 9. Jh.'s (auch von hier aus ergibt sich die Haltlosigkeit von Klebels These, daß es im Norden des Burgenlandes im 9. Jh. keine deutsche Kolonisation gegeben habe) und von Ungarn und ungarischen Hilfsvölkern, die im 10. und 11. Jh. für die Landesverteidigung an den militärisch wichtigen Punkten angesetzt wurden. Mit dem Einsetzen des von den Grundherrschaften mit deutschen Kräften durchgeführten Landesausbaues verschwinden bis zum 13. u. 14. Jh. die Reste der Slawen; auch die Magyaren treten mehr und mehr zurück, verschwinden im Norden im 15. Jh., im Süden erst nach der Türkenzeit mit Ausnahme der Warth, wo sie sich durch Zusiedlung im 18. Jh. stärken konnten. In der Klärung des Nebeneinanders und Nacheinanders der Siedlung der einzelnen Volksgruppen, die für viele Gebiete überzeugend durchgeführt wird, liegt der besondere Wert der Arbeit Moórs, die allerdings nicht als abgeschlossen zu gelten hat und durch weitere intensive Forschung ergänzt und modifiziert werden kann. Von Einzelheiten sei die Erklärung von Sopron, dem magyarischen Namen für Oedenburg, aus dem Deutschen erwähnt. Die von Kniezsa dagegen gestellte Ableitung von einem Personennamen Sophronius ist falsch. -- Von den kleineren Arbeiten Moórs zur westungarischen Siedlungsgeschichte sei besonders hingewiesen auf einen Aufsatz über fünf genitivische deutsche Ortsnamen des deutsch-ungarischen Grenzgebietes < 49>. Hier wird aus sprachlichen Gründen die deutsche Neukolonisation westlich von Eisenstadt, bei Oedenburg und an der unteren Pinka in die zweite Hälfte des 12. Jh.'s versetzt. Als Hauptherkunftsgebiet wird hier wie im Hauptwerk das nordwestliche Niederösterreich angenommen. Der Grund für diesen Zusammenhang, den M. offen läßt, ist leicht zu erraten: die im Waldgebiet nördlich der Donau in der ersten Hälfte des 12. Jh.'s durchgeführte Kolonisation stellt wie in allen ähnlichen Fällen ihren überreichen Nachwuchs dem nächsten zu besiedelnden Gebiet zur Verfügung. Genitivische Ortsnamen wurden übrigens gleichzeitig auch bei der mitteldeutschen Waldrodung verwandt (vgl. Hans Mauersberg, Besiedlung und Bevölkerung des ehemals hennebergischen Amtes Schleusingen: Berliner Diss. 1938, S. 18 f.). -- Als Beleg für die Tatsache des gesamtdeutschen Bevölkerungsaustausches im Städtewesen zwischen dem Mutterland und den auslandsdeutschen Gebieten kann die familiengeschichtliche Arbeit des Ödenburgers Thirring < 54> gelten, dessen Ahnherr Dürringer 1637 aus Sachsen einwanderte. -- H. E. Wamser < 52> zeigt, daß die Vorfahren von Franz Liszt, die sich noch List schrieben, sämtlich dem deutschen Volkstum angehörten. E. Löger < 53> schöpft in dem historischen Teil seiner Darstellung des burgenländischen Schulwesens weitgehend aus dem Burgenlandartikel des Handwörterbuches. Interessant ist, was er darüber hinaus über den fast unglaublichen Grad, den die Auslieferung des Schulwesens an den Klerikalismus unter dem Schuschnigg-System erreichte, berichtet.

Von den übrigen deutschen Siedlungsgebieten wandte sich die Hauptarbeit der schwäbischen Türkei zu. In den geographischen Arbeiten von Faas < 57> über die deutschen Siedlungen im Mecsekgebirge und von Schuon < 59> über die nördliche Tolnau beruhen die geschichtlichen Abschnitte naturgemäß nicht auf intensiveren eigenen historischen Forschungen, aber durch die ins


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einzelne gehende Kontrolle und Berichtigung der Sprachstatistik, die durch die genaue Überprüfung der Verhältnisse in den betreffenden Siedlungen und den Vergleich der Ergebnisse verschiedener Zählungen möglich wird, gewinnen sie besonders für die Volksgeschichte der beiden letzten Generationen Bedeutung. -- Für den Historiker sind am wichtigsten die Arbeiten von R. Hartmann und J. Weidlein. Hartmann < 60> gibt eine gut fundierte Gesamtdarstellung der ersten hundert Jahre aus der Geschichte dieser Volksgruppe. Neben archivalischem Material ist seine Hauptquelle das vierbändige Werk des schwäbischen Pfarrers Brüsztle in Olasz in der Baranya, der in den 70er Jahren des 19. Jh.'s eine Geschichte des Fünfkirchener Bistums und seiner Pfarreien verfaßte. Brüsztle < 61> verwertete außer dem Material der Pfarrarchive die inzwischen zugrundegegangenen Konskriptionsberichte aus dem Komitatsarchiv in Fünfkirchen und die gleichfalls verlorenen Visitationsberichte des Fünfkirchener Bistums. Von den Ergebnissen H.s seien hervorgehoben: Die Berechnung der Bevölkerungsdichte zu Beginn der Schwabenansiedlung auf etwa 4 auf dem qkm, das starke Fluktuieren der ersten Siedlergeneration, das ziemlich große Ausmaß der deutschen Rodungen, das Anknüpfen der Dorfgründungen an alte Dorfstellen und Dorfreste, die ungleichartige Zusammensetzung der Siedler nach Stammes- und Volksart und den Raumgewinn der Deutschen durch nachträgliches Übergreifen in die Siedlungen der Serben und anderer nichtdeutscher Nachbarn. Weidleins Untersuchungen der alten Flurnamen der schwäbischen Türkei < 63>, die er alten Flurkarten entnehmen konnte, bestätigen, daß der Raumgewinn der Schwaben weniger auf Kosten der Magyaren als der Südslawen (Serben, Kroaten und Schokatzen) ging, die in der Türkenzeit hierher vorgedrungen waren und durch den deutschen Ackerbau den Raum für ihre extensive Viehzucht verloren. Auf Grund von historischen Quellen (die Landeskonskriptionen von 1715 und 1720 und Archivmaterial) konnte W. dies Ergebnis noch konkreter gestalten < 64>: Altes Ungartum hatte sich im wesentlichen nur im Westen und Süden der Baranya erhalten. Die Magyaren der Tolnau sind größtenteils Neuansiedler des 18. Jh.'s. Hier hatte die Verkehrslage in der Türkenzeit zu einem fast vollständigen Schwinden der alten Bevölkerung geführt. In der östlichen Baranya wohnten seit dem 16. und 17. Jh. Südslawen, die sich nach den Kuruzenkriegen, während deren sie vorübergehend z. T. abgewandert waren, durch neue Dorfgründungen zunächst wieder verstärkten. Der alte Kern des Deutschtums wurde hauptsächlich in den ganz verödeten Gegenden längs der Heerstraßen angesetzt. Von hier stießen sie in der folgenden Generation im Zuge der verstärkten grundherrlichen Ansiedlungsaktionen in den bisher slawischen Westen vor. -- Die biologische Überlegenheit der Deutschen über die fremdvölkischen Nachbarn, die in der Vergangenheit stark wirksam wurde, führt Ae. Faulstich < 65> auf höhere Geburtenzahlen und dem höheren Kulturstand entsprechende geringere Sterblichkeit der Deutschen zurück. Wenn diese Überlegenheit in den letzten 40 Jahren zu keiner Vermehrung der deutschen Volksgruppe mehr geführt hat, so habe es vor allem daran gelegen, daß die über den Volksboden in die magyarischen Teile der Schomodei hinausgreifende deutsche Einsickerung dem magyarischen Volksteil zugute gekommen sei. F. trifft allerdings hiermit nur einen der maßgebenden Gründe. -- Mit prinzipiellen Fragen der Sekundärsiedlung in der Schwäbischen Türkei befaßt sich E. Lendl < 67> hauptsächlich auf Grund von persönlichen Umfragen in den

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Tochtersiedlungen. Er unterscheidet mehrere Wellen, von denen die erste, die von der zweiten Generation der Einwanderer bis zur Gegenwart reicht, sich in die fremdvölkischen Nachbardörfer zieht. Die zweite, die seit der Mitte des 19. Jh.'s stärker in den Vordergrund tritt, greift in die Ferne, vor allem nach Slawonien. Diese Welle wird im Gegensatz zur ersten von dem mittellosen Teil der deutschen Bevölkerung getragen. Seit der Jahrhundertwende gehen diese Elemente meist nach Amerika oder in die reichsdeutschen oder belgischen Industriegebiete. -- Von Dissertationen, die die Verhältnisse einzelner Siedlungen untersuchen, seien erwähnt: H. Bauer < 71> über Nagy Árpád in der Baranya, das 1731 vom Bischof von Fünfkirchen vorwiegend mit Schwaben aus dem östlichen Schwarzwaldgebiet besetzt wurde, und K. Tóth < 72> über Bikács in der nordöstlichen Tolnau, das um die gleiche Zeit durch die Grundherrschaft Daróczy mit evangelischen Heidebauern aus dem Wieselburger Komitat besiedelt worden ist.

Von den übrigen deutschen Siedlungsgebieten liegt eine Untersuchung von O. Péterdi < 73> über die Flurnamen in sieben deutschen Bakonydörfern im Nordwesten des Weszprimer Komitates vor, die in der ersten Hälfte des 18. Jh.'s mit westungarischen Deutschen aus dem nicht sehr weit entfernten Wieselburger Komitat besetzt wurden. Die Arbeit bestätigt die allgemein zu machende Beobachtung, daß die Deutschen nur auf dem neu gerodeten Gebiet eigene Flurnamen schufen, daß sie im übrigen aber die bereits vorhandenen übernahmen. Der Versuch, auf diese Weise den Umfang des bereits im MA. bebauten Landes zu ermitteln, hätte durch Heranziehung des Urkundenmaterials eine festere Grundlage erhalten. -- Die Dissertation von J. Schlégl < 74> stellt fest, daß in dem seit 1722 mit Ostfranken, Rheinfranken und Schwaben besetzten Alsógalla im Schildgebirge sich der bayerisch-österreichische Dialekt der später zugewanderten westungarischen Deutschen aus dem Wieselburger Komitat durchgesetzt hat. -- Die interessanten Verhältnisse einer isolierten deutschen Minderheitsgruppe in der magyarischen Bauernstadt Balmazujváros im Heiduckengebiet werden von J. Lengyel < 75> behandelt. Es handelt sich um reformierte Deutsche aus der deutschen Minderheitsniederlassung in Soltvadkert im Süden des Pester Komitats, die sich 1766 in einem besonderen Viertel niedergelassen und in Resten bis zur Gegenwart erhalten haben.


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