§ 74. Vereinigte Staaten von Amerika

(F. Schönemann)

Meynens Bibliographie < 1656> ist die notwendige Ausfüllung einer wesentlichen Lücke in der wissenschaftlichen Erforschung des Deutschtums in Nordamerika. Sie bedeutet hoffentlich eine Zeitenwende, vor allem in der reichsdeutschen Forschung, die lange vor der gründlichen Analyse zu zusammenfassenden Ergebnissen zu kommen hoffte, die meist aus veralteten Quellen schöpfte und im übrigen nicht mit dem reichen Schrifttum der amerikanischen Forschung vertraut war. Die Bibliographie beleuchtet erstmalig und wohl auch erschöpfend in ihrer Zusammenstellung die ganze Fülle der Probleme und gibt »eine Überschau über die vielfältig geleistete Kleinarbeit örtlicher Forschung«. Daß die Geschichte der deutschen Auswanderung eine große Aufgabe für die neue deutsche Geschichtsforschung darstellt, wird hier ebenso klar wie die Tatsache, daß die deutsche Siedlungsgeschichte in Nordamerika mit den Lebensproblemen der gesamtamerikanischen Entwicklung innig verknüpft ist. »Die neue Heimat ist Teil einer großen Staatengemeinschaft, einer Schicksalsgemeinschaft, die das Deutschtum der kolonialzeitlichen Einwanderung mehrfach bereits mit eigenem Blut bezeugte« (S. X). So führt die vorliegende Bibliographie ebenso hinein in die deutsche Volksgeschichte des 17. und 18. Jh.'s wie in die amerikanische Geschichte der Kolonialzeit. Wie die massenhafte Abwanderung nicht ohne Folgen für die alte Heimat war, so bestand auch eine Rückwirkung der Auswanderer und ihrer Nachkommenschaft auf das deutsche Mutterland. »Schicksalhafte Tragik des Überseedeutschtums ist, daß die ozeanische Trennung die Ausgewanderten an der ewigen Volkwerdung deutschen Lebens nur mehr bedingt teilnehmen läßt, und Treue zum Vätererbe gar oft völkische Erstarrung und Aussonderung deutschen Volkstums bedeutet. Wo immer die eigenen Kräfte geweckt waren, da aber haben sie im Laufe der Zeit zu eigener Gestaltung des Vätererbes geführt. Und es wäre falsch, diese Entwicklung vom Mutterlande aus als Verleugnung der angestammten Art werten zu wollen, sondern diese Entwicklung ist das Geschenk der Kinder an die Mutter« (S. XII). Andererseits liegt das Verdienst aller bisherigen Forschungsarbeiten in »dem Hinweis auf den deutschen Anteil an dem Aufbau der heutigen Bevölkerung des Landes, seiner Wirtschaft und seiner Kultur. Sein Verdienst liegt in dem Vertrautmachen mit der eigenen Geschichte, in der Erweckung von Heimat- und Sippenstolz, in dem Bewußtmachen völkischen Wertes«. Im einzelnen wird aus der neuen Bibliographie klar, daß die bisherige Forschung mehrartig »gebunden« ist. Da wären zu nennen: die enge Eigenbegrenzung kirchlichen Schrifttums; das Städtertum der deutschamerikanischen Schriftsteller des frühen 19. Jh.'s, die wenig Verständnis für das bäuerliche Deutschtum der Kolonialzeit zeigten; die Betonung der Einzelpersönlichkeit und ihrer Einzelleistung unter Vernachlässigung des Gesamtergehens der Gruppe und des Landes hüben wie drüben. Um so erfreulicher ist es, an der Hand der Bibliographie zu verfolgen, daß die Gemeinschaft desto stärker in den Mittelpunkt gelangt, je mehr die Forschung bodenständig und von Heimatforschern getragen wird. -- Namenskundliche Forschung hat auf Grund des 1. Census der USA. von 1790 den Anteil der Deutschen im Jahre 1790 auf 257_775 Deutsche errechnet oder 8,1 v. H. der damaligen weißen Bevölkerung. Pennsylvanien allein zählte nach der gleichen Untersuchung 140_983 Deutsche, d. h. 33,3 v. H. seiner damaligen weißen Bevölkerung! M. ist, wie schon der Untertitel seiner


S.709

großen Arbeit andeutet, von den Pennsylvanien-Deutschen und ihren Nachkommen (1683--1933) ausgegangen. Hier ergänzt seine Bibliographie das großartige Werk »Pennsylvania German Pioneers« von R. B. Straßburger und W. J. Hinke <1933/34, S. 815, Nr. 5> und die zahlreichen Einzelarbeiten unseres H. Kloß. Die Zusammenstellungen (S. 179--193) über die hochdeutsche Sprache und die pennsylvanische Mundart bis zum deutschpennsylvanischen Leben in der Erzählung und zur deutschpennsylvanischen Volkskunde gehen fruchtbar über das Reinhistorische hinaus. Die Heimatgeschichte aller Grafschaften von Pennsylvanien (S. 324--431) wird ebenso genau behandelt wie die Ausbreitung der Deutschpennsylvanier nach dem Süden und ihr bedeutender Anteil an der Erschließung des Westens. Das gibt ihnen eine besondere Bedeutung für die amerikanische Gesamtgeschichte, eine Bedeutung, die nur von der Neuenglands für ganz Amerika übertroffen wird. -- Historisch hervorspringend sind im einzelnen noch die Abschnitte über die pfälzische Einwanderung und New York (S. 43--60), über die Schicksale von Pfälzern in Irland und Nordamerika (S. 78--80), Friedrich den Großen und die Vereinigten Staaten (S. 257). Steuben nimmt fast 7 S. der Bibliographie ein (S. 250 ff.); hier schreit die Bücherliste geradezu nach kritischer Auswahl oder abwägender Beurteilung, doch das gehört zur allgemeinen Schattenseite aller Bibliographien. Nicht zuletzt auch findet Kanada Berücksichtigung (S. 76 bis 77, 456). Der letzte Teil bringt Biographisches und Genealogisches Schrifttum, Familiengeschichten und Biographien, Bibliographien, Gedruckte Führer über Manuskript-Material, Deutschländische Forschungsstellen und Gesellschaften für Sippenkunde, Sammlungen und Kataloge. Im ganzen liefert M.'s Bibliographie eine überwältigende Fülle von Stoff zur völkischen wie kirchlichen, wirtschaftlichen und sozialen wie soldatischen und kulturellen Erfassung des Deutschtums im kolonialen Nordamerika. Eine ausgezeichnete, höchst lobenswerte Leistung.

R. T. Clark (The German Liberals in New Orleans. In: The Louisiana Histor. Quarterly, 20, S. 137--151. Derselbe: The New Orleans German Colony in the Civil War. Ebd. 20, S. 1--28) verdanken wir zwei aufschlußreiche Studien über das Deutschtum von New Orleans in Louisiana und zugleich Ergänzungen zu J. Hanno Deilers Geschichte der Deutschen von New Orleans (1897 u. ö.). Derselbe Deiler hatte auch 1909 die erste wissenschaftliche Untersuchung über die »deutsche Küste«, côte des Allemands, in Louisiana gebracht (The Settlement of the German Coast of Louisiana). Nach C. erhöht sich die Zahl der deutschen Kolonie in N. O. auf insgesamt 30_000--35_000 im Jahre 1860, die überwiegende Mehrzahl davon junge Leute, Handwerker und kleine Kaufleute. Die deutsche Einwanderung war im Abnehmen begriffen, da sich Gerüchte über einen drohenden Bürgerkrieg in Amerika bis nach Deutschland verbreitet hatten. Die Zeit für eine ungeteilte Treue zu deutschen Führern wie C. Schurz war vorbei, der außerdem für den hier nicht beliebten Abraham Lincoln als Präsidenten warb. Die Deutschen von N. O. waren Partei-Demokraten, wenn auch für die Union und den Status quo in den USA. eingenommen. Ein wirklich reges Interesse für amerikanische Politik bestand nicht, schon weil sich die Deutschen hier von einem unüberwindlichen Vorurteil der Franko- und Anglo-Amerikaner in Louisiana abgestoßen fanden. Der Bürgerkrieg (1861--1865) erzwang politische und soldatische Mitwirkung, die von C. zumeist aus den beiden deutschsprachigen Zeitungen herausgearbeitet und belegt wird: der Täglichen Deutschen Zeitung (1915 eingegangen) und der Louisiana Staats- Zeitung (schon 1864 eingestellt). August Reichard und Leon von Zincken zeichneten


S.710

sich militärisch auf seiten des Südens aus und brachten es zum Brigadiergeneral. Das gesamte Deutschtum von N. O. opferte unverhältnismäßig viel an Blut und Geld. Eine merkwürdige »Neutralität« zeigte Reichard, der bei Ausbruch des Kriegs -- preußischer Konsul war (S. 20 f.)! Im ganzen zerstörte der Bürgerkrieg die Einheit dieser Deutschen, indem er sie zu Northerners oder Southerners machte. Ihr Führer Christian Roselius erwies sich als echtdeutscher »Unabhängiger« (S. 22--23), Michael Hahn (S. 23--25) als erfolgsicherer Opportunist und wurde der erste deutsche Gouverneur des Staats Louisiana! Das Prestige der N. O.-Deutschen als Amerikadeutscher war gewachsen und damit die Vorbedingung für die spätere politische Rolle gegeben.

H. Sonthoff (Revolutionär -- Soldat -- Staatsmann. Der Deutsche und der Amerikaner Carl Schurz < 1073>) gibt eine kleine Gelegenheitsschrift, die den Mitgliedern der Vereinigung Carl Schurz in Berlin als Weihnachtsgabe überreicht wurde. Eine gefällige Darstellung, die entscheidende Höhepunkte aus Schurzens Lebenserinnerungen im Wortlaut belegt: seine Teilnahme an der 1848er Revolution, seine Flucht aus der Festung Rastatt, seine Befreiung Kinkels, seine Begegnung mit Bismarck (1867). Die Schrift ist als schriftstellerische Leistung, nicht als wissenschaftliche Forschung zu werten.

Rich. Müller (Deutsche Dörfer in Texas. In: Familiengesch. Bll., Jg. 35, Sp. 279--286) wertet ein Päckchen Briefe aus dem Jahre 1846 aus, das ihm aus dem von Ehrenkrookschen Familienarchiv zur Verfügung gestellt wurde. Es steht im Zusammenhang mit der Geschichte einer Familie Behne aus Fallersleben, deren Auswanderungspläne zum Mainzer Adelsverein (1844) führen, und der wieder ist unzertrennbar mit der Pioniergeschichte der Deutschen in Texas verbunden. Diesem M. Adelsverein sind andere deutsche Verbände vorangegangen, die geschlossen nach Amerika geführt wurden, u. a. 1823 eine Gruppe des Oldenburger Barons Bastrop, der den gleichnamigen Ort am Colorado gegründet hatte. Die Auswanderung des Majors Ludwig Behne, der beim M. Adelsverein eingekauft war, nahm ein schnelles Ende. Seine Gruppe, meist Bergleute aus dem Harz und Bauern und Handwerker aus der Nähe von Fallersleben, lief sofort auseinander, als die rauhe Pionierwirklichkeit bei der Landung sichtbar wurde; er selbst kehrte 1848 zurück. -- Nach der »Texasdeutschen Zeitung« von 1899 (nähere Angaben fehlen), die eine Übersicht der Deutschen in Harris County bringt, ergibt sich zweierlei: 1. daß bodenständige Familiennamen des Kreises Gifhorn hier versippt sind wie in der Heimat, 2. eine Vermehrung unserer Kenntnis der deutschen Gründungen in Texas mit deutschen Familiennamen als Ortsbezeichnungen: Hillendahl, 1847 von Ludwig und Heinrich H. aus Amt Fallersleben begründet; andere Hillendahls wirken mit bei der Gründung der Orte Vollmer und Addicks. Andere Orte sind Klein nach Charles Klein mit einer Familie Theis, die einen Zweig in Rose Hill, der größten Ansiedlung der County, hat. Die Familie Bauers begründet einen gleichnamigen Ort und Hockley, das früher eine große Bedeutung als Fuhrort für Ochsen-Holzfuhren besaß. Korville ist eine Gründung der Familie Kohrmann wie Stuebner der Familie Stübner. Die meisten dieser deutschen Gründungen haben deutsch-lutherische Kirchen, die übrigen methodistische. Eine deutsche Mennonitengemeinde von 9 Familien, berühmte Farmer aus Colorado, hat sich 1897/98 in Harris County niedergelassen. -- Besondere Aufmerksamkeit wird den Deutschen in der Stadt Houston gewidmet. Von D., die noch am texanischen Befreiungskrieg teilgenommen haben,


S.711

lebten in Harris County 1899: Fischer, Keßler, Schuerer. Andere alte deutsche Pionierfamilien waren: Proetzel, Michel, Usener, Erichson, Hampe (Cassel), Becker, Vasmer. E. B. H. Schneider, ein »Achtundvierziger«, war Hauptmann der Turner Rifles, die sich im nordamerikanischen Bürgerkrieg (-- 1865) auszeichneten. Sein Sohn L. B. H. Schneider stand in der Führung aller deutschen Bestrebungen in der Stadt. Er selbst begründete 1854 den Turn-Verein, von dem sich 1884 der Sängerbund, später Houston Frohsinn, abzweigte. An der Spitze der logenähnlichen Vereine, fast nur mit dem äußerlichen Anstrich von Freimaurerlogen, stehen die Hermannssöhne, deren Vereinssprache bis heute deutsch ist; deren Gruppe in San Antonio, Texas, ist besonders einflußreich und verwaltet Kapitalien in Höhe von 5 Millionen Dollar. Die sog. Deutsche Gesellschaft, im wesentlichen ein Hilfsverein, veranstaltet auch alljährlich die Deutschen Tage.

C. Wittke <1936, 1239>, der führende Geschichtsforscher an der Ohio State University, beschreibt verdienstlich das Schicksal der Amerikadeutschen während des Weltkriegs an der Hand der deutschsprachigen Presse. Ohio hatte vor dem Krieg die größte Zahl von solchen Zeitungen, und da seine Presse umfänglich aus der deutschsprachigen des ganzen Landes zitierte, erhalten wir einen Durchschnitt durch die gesamte amerikadeutsche Presse der Schicksalsjahre. So erhält die Studie eine mehr als einzelstaatliche oder regionale Bedeutung. Außerdem erfaßt sie nur solche AD., die noch deutsche Zeitungen lasen, also noch nicht völlig im englischsprechenden Gesamtamerikanertum aufgegangen waren. Natürlich werden auch nicht sämtliche AD. die Meinungen »ihrer« Zeitungen geteilt haben. -- Die ad. Presse war bei Kriegsausbruch fast gar nicht politisch interessiert, ihre Spalten füllten Lokales und Kulturelles und das weitverbreitete Vereinswesen. Wo sie Stellung nahm, war es gegen »Prohibition«, »Feminismus« und Frauenstimmrecht. Der Weltkrieg änderte das gründlich und gab ihr als Lebensaufgabe, der alliierten Kriegsversion gegenüber den deutschen Standpunkt zu vertreten (S. 6 f.). Sie tat das mit großartiger Hingabe und einem bis zu Amerikas Kriegseintritt unbesiegbaren Glauben an Deutschlands gerechte Sache (S. 21). Leider nur erreichte diese Presse so gut wie gar nicht die englischsprechenden AD. und Amerikaner, die gerade eine Erleuchtung und Bekehrung nötig hatten. Der Haß des Anglo-Amerikaners gegen alles Deutsche, der in der Kriegshetze von 1917 und 1918 einen unglaublichen Höhepunkt erreichen sollte, blieb den AD. bis zuletzt ein psychologisches Rätsel (S. 13). Trotzdem standen sie ziemlich einmütig in der Abwehr der alliierten und von der überwiegenden amerikanischen Bevölkerung kritiklos geschluckten Propaganda (anti-British S. 14 f.; atrocity tales S. 18, S. 208; gegen das »Bindestrichlertum« S. 42 f.). Die hemmungslose Verleumdungspropaganda der Alliierten und Anglo-Amerikaner machte viele AD. heftiger »pro-German«, als sie sonst gewesen wären. Zugleich fand sich das deutsche Element im Kampf um seine Selbstachtung und seinen Platz unter den geachteten und geehrten Bürgern der Union (S. 22). Im allgemeinen findet W. (S. 39 ff.) ebenso geringen Grund für eine Anklage gegen die Loyalität der AD. in den Jahren 1914--16 wie während des Kriegszustandes 1917--18 (S. 143, S. 148). -- Der ad. Kampf um eine wahrhafte Neutralität der Vereinigten Staaten bringt verschiedene Fragen, das Verhältnis zu Präsident Wilson (S. 45 ff., S. 67, S. 73), Bryan (S. 48 f., S. 76 f.), die Abwehr der britischen Anti- Neutralitäts-Politik (S. 50 ff., S. 54, S. 115), Bemühungen um ein Embargo auf Kriegsmaterial (S. 55 ff., S. 63 ff.). -- Ein besonderes Kapitel behandelt die Wiederwahl


S.712

Präsident Wilsons im J. 1916, ein Musterbeispiel von Wahlpolitik in der amerikanischen Demokratie (S. 87 f., S. 96 f.). Tatsächlich fielen auch zahllose AD. auf das Schlagwort der Kampagne glänzend herein: he kept us out of war (S. 111)! Ob der Republikaner Hughes einen vom deutschen Standpunkt aus »besseren« Präsidenten abgegeben hätte, bezweifelt allerdings W. (S. 102 ff., S. 107). Erschütternd liest sich alles über die Konflikte der AD. bei Amerikas Kriegseintritt, selbst über den »strategischen Rückzug« der ad. Presse (S. 128 ff.), ihre Kontrollierung und Beherrschung durch die Bundesregierung (S. 135 f., S. 173 ff.), ihre Demoralisierung durch Wilsons Unterscheidung zwischen Regierung und Volk Deutschlands (S. 138). Gründliche Belege zur »German spy hunt« und Pöbelhetze gegen die AD. (S. 143 ff.), zum Furor Americanus (»drive against Teutonism« S. 163 ff., der Prager-Lynchfall S. 195 f.) beweisen einen Tiefstand des öffentlichen Lebens der mobilisierten Demokratie. -- Die Kriegsverluste der ad. Presse waren fürchterlich: 1917 noch 419 deutsche Zeitungen, 1919 nur noch 344. Im Jahre 1920 gab es kaum noch 30 einigermaßen wichtige Tageszeitungen (S. 175 ff.). Erstaunlich, wie Präsident Wilson nach dem Waffenstillstand »ein fast kindlicher Glaube« von der ad. Presse entgegengebracht (S. 198 f.), wie nachsichtig sein »Versagen« in Versailles beurteilt wurde (S. 205). -- W.'s referierende Haltung entbehrt gelegentlich der klaren wissenschaftlichen Stellungnahme, z. B. in Sachen der Encyclopedia Britannica (S. 12), deren Propaganda die ad. Presse mit Recht ablehnte, der League to Enforce Peace (S. 97) oder der berüchtigten Friends of German Democracy (S. 137). Graf Bernstorffs Ansicht, daß die ad. Propaganda ohne den U-Boots-Krieg den antideutschen Kampf völlig neutralisiert haben würde (S. 25), kann W. im Ernst nicht teilen. Ebenso nimmt er keine kritische Stellung zu den zweifelhaften Ergebnissen der Senatsuntersuchung gegen den Deutsch-Amerikanischen Nationalbund (German-American Alliance, S. 29, S. 170 u. ö.). Woher »some doubt« bezüglich des Verbleibs der ad. Hilfsgelder beim deutschen und österreichischen Botschafter (S. 32)? W. ergänzt für die ad. Presse W. Millis' Buch Road to War. America 1914--1917 <1935, 1370>.


Diese Seite ist Bestandteil des Informationsangebots "Jahresberichte für deutsche Geschichte" aus der Zwischenkriegszeit (1925-1938)