I. Gesamtdeutsche Entwicklung.

H. Aubin <1937, 2164> zeichnet die wirtschaftliche Entwicklung des ganzen ostdeutschen Raumes seit seiner Erschließung durch das umfassende Netz der Städte, die das Ostland überhaupt erst an die gesamtdeutsche und internationale Verkehrswirtschaft angeschlossen haben. Diese Verflechtung der ostdeutschen Waldwirtschaft, der agrarischen und bergbaulichen Produktion mit der Wirtschaft der europäischen Mitte und des Westens wurde aber durch die territoriale Wirtschaftspolitik des Ostens, durch das Aufsaugen des Bauernlandes von seiten der Gutsherrschaft, wodurch den Städten ihre wichtigsten Kraftquellen entzogen wurden, gründlich gestört. Die großen Staaten, Preußen und Österreich haben wieder neue wirtschaftliche Großräume aufgebaut, mit dem Westen verbunden und so die wirtschaftliche Vermittlerstellung des deutschen Ostlandes erhalten. Die Schrift von D. Krannhals < 2415> gibt ein vortreffliches Bild von der Rolle der Weichsel vorzüglich in der Wirtschaftsgeschichte, aber darüber hinaus von der Geschichte des Weichsellandes, Danzigs usw., überhaupt von der deutschen Leistung im Osten von den frühesten Zeiten bis ins 20. Jh. Die mit eindrucksvollen Kartenskizzen und Tabellen ausgestattete Arbeit ist auf eindringende wissenschaftliche Quellenforschung aufgebaut und mit viel Verständnis und Kenntnis der entscheidenden Fragen der geschichtlichen Entwicklung des Ostraumes geschrieben.


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