f) Die Schweizer Reformation.

In der Ausgabe der Werke Zwinglis im C. R. ist mit dem Abdruck der Erläuterungen zur Genesis begonnen < 2771>. Eine zusammenfassende Darstellung über Zw. als Exegeten soll erst am Schlusse des Bandes erscheinen. Der Zwingliverein, der hinter dieser Ausgabe steht, verlor durch Tod seinen Präsidenten H. Escher. Es sei an den Aufsatz von H. Wild »H. E. und der Zw.-Verein« erinnert, der die Festgabe des Vereins für H. E. 1927 eröffnet. -- Von der deutschen Ausgabe der Institutio Kalvins, die O. Weber auf Grund der letzten Ausgabe herausgibt, ist der Textdruck abgeschlossen. Aber es steht noch der Band mit den Registern und Erläuterungen aus. -- In Zwingliana setzt H. G. Wirz seinen Aufsatz über Züricher Familienschicksale im Zeitalter Zw.s fort < 2774>. Eine Flut aufregender Vorfälle stürmen auf den Leser ein. Man verfolgt die spannungsreichen Anfänge des Kampfes zwischen Volkskirche und Täufertum, die Hinrichtung Grebels, die Stadtschreiberwahl vom Februar 1529, die Kriegsvorbereitungen u. a. Dadurch, daß W. alle diese Ereignisse im Schicksal der großen Bürgergeschlechter Zürichs sieht, wird die Darstellung ungemein packend. J. Lippert < 2772> teilt einen im C. R. nicht enthaltenen Brief Zw.s vom 30. November 1527 mit, in dem J. Eck zur Teilnahme am Berner Religionsgespräch aufgefordert wird -- übrigens erfolglos, da dieser einer privaten Einladung nicht Folge leisten wollte. Nicht ohne Widerspruch kann B. Brockelmanns Arbeit < 2773> über das Corpus Christianum bei Zw. entgegengenommen werden, wenn auch für eine Erstlingsschrift die entschlossene und sichere Beweisführung gegen Forscher wie Holl, Köhler, Farner Eindruck macht. B. glaubt, durch die Anwendung des mittelalterlichen Begriffs des Corpus Christianum der politischen und religiösen Tätigkeit Zw.s eine Einheit geben zu können. Aber es ist historisch unmöglich, aus der Behandlung eines Einzelgegenstandes so weittragende Schlüsse für die weltanschauliche Einordnung Zw.s zu ziehen. Ebensowenig darf man in der -- durch gegebene Umstände bedingten -- politischen Passivität Luthers einen grundsätzlichen Unterschied zu Zw. sehen, der in anderer Umgebung zu anderen Taten gezwungen war.


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