VI. Kultur- und Geistesgeschichte.

T. O. Achelis < 2977> veröffentlicht die Namen von 359 Hamburgern, die in dem Zeitraum von 1637--1809 in Helmstedt immatrikuliert waren, und erschließt die Liste durch einen Namenweiser. Der Besuch der Universität war um die Mitte des 17. Jh.'s am stärksten (bis zu 19 Hamburger Studenten im Jahr), ging aber dann bald stark zurück. Auf frühere Nennungen wird verwiesen und eine ältere Arbeit durch einige Namen ergänzt. -- Aus Anlaß seines 200 jährigen Bestehens ließ das Altonaer Christianeum eine Festschrift erscheinen < 2976>, die als lebendige Einführung zu werten ist. In bewußtem Wettbewerb mit der damals zu dem Gottorfer Anteil Holsteins gehörigen Universität Kiel wurde die Anstalt als Akademisches Gymnasium mit Pädagogium und Vorbereitungsschule gegründet. Hundert Jahre später war das Christianeum humanistisches Gymnasium schlechthin und ist es -- neben einem realgymnasialen Zug -- bis heute geblieben. Der gegenwärtige Direktor der Schule, H. Lau, gibt einen guten Überblick über die Entwicklung. Es folgt ein bildungsgeschichtlich wertvoller Beitrag des Hrsg. H. Schröder. Der Abschnitt »Vom ersten zum dritten Reich« stellt die Anstalt in die politische Geschichte hinein. In weiteren Beiträgen werden die verschiedenen Seiten des Schullebens beleuchtet. Mit Glück ist das Schularchiv zu kulturgeschichtlichen Einzelheiten ausgewertet, z. B. Niederschriften über Altonaer Gymnasiasten im Dienste preußischer Werber und über die Ablehnung des ersten angemeldeten jüdischen Schülers. Auch Personalchronik und Statistik kommen nicht zu kurz.


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