I. Quellen:Die Unterstützung des Kaiser-Wilhelm-Instituts für deutsche Geschichte hat es ermöglicht, jetzt endlich die Reichsregisterbücher Kaiser Karls V. ( 769), deren erste Lieferung 1913 dem Historikertag in Wien überreicht wurde, fertig herauszugeben. Lothar Gross hat die Arbeit zu Ende geführt. Die Einleitung unterrichtet über die Art der Edition, gibt eine genaue handschriftliche Beschreibung, weist nach, daß die Registrierung im wesentlichen nach den Konzepten erfolgt ist, und erläutert die weniger verständlichen termini, die in den Urkunden gebraucht werden. Das streng chronologische Verzeichnis der in den Registerbüchern enthaltenen Urkunden liefert keine eigentlichen Regesten, sondern ist nur als ein archivalisches Hilfsbuch, als eine Art Wegweiser zu den Urkunden zu betrachten. Durch ein umfangreiches Abkürzungssystem wird es möglich, die 8934 Urkunden auf 164 Quartseiten zu verzeichnen. Datum, Ausstellungsort, Empfänger, Rechtsinhalt und Fundort werden angegeben. Ferner wird auf die etwa zitierten oder inserierten Vorurkunden verwiesen. Von diesen wird im Anhang ein 2056 Nummern umfassendes Verzeichnis gegeben. Voll benutzbar wird das Werk aber erst durch einen Index der Orts- und Personennamen und einen kurzen Sachindex. Diese stellen, wie das ganze Werk, ein bewundernswertes Denkmal deutschen Gelehrtenfleißes dar. Muß man auch bedauern, daß viele der Registerbücher Karls V. verlorengegangen sind, so gibt doch auch das Erhaltene einen Begriff von der umfangreichen Kanzleitätigkeit, die an seinem Hofe herrschte, und von der Art, wie das Reich regiert wurde und in welcher Weise sich die kaiserliche Macht auswirkte. Zoepfl ( 780) weist hin auf ein handschriftlich im Archiv der Stadt Mindelheim befindliches Gedicht eines Oswald Fragenstainer, der im Heere Frundsbergs die Schlacht bei Bicocca und den Zug nach Genua mitgemacht hat. Es ist Frundsberg wohl noch vor der Schlacht bei Pavia überreicht worden. Reißner hat es in seiner Geschichte Frundsbergs benutzt. Dichterisch ist es nichts wert, verdiente aber wegen seines Quellenwertes eine Veröffentlichung. |
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