a) Erzählende Quellen.Mit der
Neuausgabe von Brunos Buch vom Sachsenkrieg durch H. E. Lohmann <
747> ist in der neuen Reihe »Deutsches Mittelalter« zum ersten
Male eine darstellende
S.246 Quelle gedruckt worden, an der man sehen kann, wie sich das neue Reichsinstitut in Zukunft die Einrichtung dieser zugleich für die Bedürfnisse von Forschung und Unterricht bestimmten Texte denkt. Der Kommentar ist auf das Allernötigste beschränkt und dadurch vor allzu raschem Veralten bewahrt; auch der textkritische Apparat und die Einleitung zeigen weise Beschränkung. Der Text selbst ist mit allen hsl. Vorlagen neu verglichen und zeigt gegenüber der letzten Ausgabe von Wattenbach manche Abweichung; die sachlich wichtigste ist wohl in c. 24 der Ortsname der bekannten Zusammenkunft der aufständischen Sachsen 1073, die nicht in Wormsleben stattfand; der Herausgeber vermutet Hoetensleben, Kr. Neuhaldensleben, warum nicht Haldensleben selbst? Die zweite Neuausgabe, Helmolds Slavenchronik von B. Schmeidler < 752>, ist im Text ein anastatischer Abdruck der Ausgabe von 1909; nur die Einleitung -- in deutscher Sprache -- ist neu bearbeitet und berücksichtigt die inzwischen erschienene Helmoldforschung mit gebührender Zurückweisung der Phantasien Jegorows. Einige Nachträge bringen Nachweise über stilistische Vorbilder. -- Von den kleineren quellenkritischen Beiträgen ist der von L. Schmidt < 744> durch seine Bemerkung Dt. Arch. 1, 522 erledigt. Wichtiger ist, daß K. Christ < 743> ein altes, zeitgenössisches Fragment einer Hs. der jüngeren vita Mathildis entdeckt und mitgeteilt hat. Die Dissertation von B. Schütte < 748> verficht die beachtenswerte These, daß nicht Augustin, sondern Cyprian die Vorlage, auch die theologische Quelle, für den liber de ecclesiae unitate conservanda gewesen ist, und tritt für die einheitliche Abfassung des Werkes, wohl 1092/93, ein. L. Wallachs < 749> Bemerkungen zu Ortlieb von Zwiefalten betreffen seine Kenntnis von Sulpicius Severus und Isidor. Der äußeren Geschichte der lange Zeit ängstlich gehüteten Hs. Salimbenes bis zu ihrem Erwerb durch die Vaticana geht A. Boselli < 753> nach. |
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