I. Zur deutschen Geschichte der Nachkriegszeit.Von
seiner auf vier Bände berechneten »Zeitgeschichte in Wort und Bild« <1937, S. 315>
veröffentlichte G. Usadel <
1445> im Berichtsjahr den dritten Band. Ebenso wie der 1934 erschienene
dritte Band <1933/34, S. 370 f.> des gleichnamigen Werkes des früheren Reichsarchivrates und jetzigen
Hauptschriftleiters der Zeitschrift »Deutsche Wehr« G. Soldan (der 1937, S. 315 irrtümlicherweise als
inzwischen verstorben bezeichnet wurde) umfaßt er den Zeitraum von Anfang 1924 bis zur Machtübernahme durch
den Nationalsozialismus. Zwar ist von Usadel wiederum ein großer Teil der Abbildungen aus dem Soldanschen Werk
übernommen, aber der inhaltliche Unterschied ist noch größer als bei den ersten beiden Bänden.
Hatte sich nämlich Soldan trotz des mehr als doppelten Umfanges im wesentlichen auf die deutsche Außenpolitik
der Jahre von 1924 bis 1930 beschränkt (die vier Hauptteile sind dementsprechend überschrieben: Politik um
Dawes, um den Völkerbund, um Briand, um Young) und die Innenpolitik nur beiläufig behandelt, räumt
demgegenüber Usadel dieser einen viel breiteren Raum ein und
S.287 behandelt bei völlig neuer Kapiteleinteilung vor allem ausführlich den bei Soldan wenig berücksichtigten Aufstieg des Nationalsozialismus. Es »durfte«, so betont der Verf. (S. 9), »bei der Darstellung dieser Jahre der Hauptton nicht auf den langweiligen Konferenzen mit ihren langatmigen und verlogenen Beschlüssen liegen, sondern auf der Eroberung des Reiches durch den Führer«. Besonders bedeutsam ist aber, daß Soldan seine auf »hinreichendes Quellenmaterial« gestützte ausführliche Darstellung nur bis zur Annahme des Young- Planes (12. März 1930) führt und die Ereignisse der folgenden drei Jahre bis zum 30. Januar 1933 in einem abschließenden fünften Teil (Die innerpolitische Entwicklung bis zur nationalen Revolution) bloß skizzenhaft und in großen Zügen behandelt; denn, so begründet der Verf. seine Zurückhaltung, »allzu nahe stehen wir noch den umwälzenden Ereignissen, und allzuwenig ist bisher der Schleier über tatsächliche Begebenheiten gelüftet worden, deren Kenntnis zum Verständnis und zur logischen Entwicklung der Zusammenhänge nötig wäre« (S. 550 f.). Dagegen hat Usadel als alter Nationalsozialist und »Teilnehmer an vielen in dem vorliegenden Buch geschilderten Ereignissen« dem Endkampf der nationalsozialistischen Bewegung um die Macht fast die ganze zweite Hälfte seines dritten Bandes (S. 153--272) gewidmet.Auf dem Gebiet der deutschen Außenpolitik liegen brauchbare Hilfsmittel vor in den beiden von der Weltkriegsbücherei in den Reihen ihrer Bibliographischen Vierteljahrshefte veröffentlichten Bibliographien zur Geschichte Frankreichs und Italiens in der Nachkriegszeit < 1284>. Während über die deutsch-italienischen Beziehungen in diesem Zeitraum nur verhältnismäßig wenig Material vorhanden ist, sind in dem Kapitel über die deutsch-französischen Beziehungen, das sich in die Abschnitte: Allgemeines, Elsaß-lothringische Frage, Rheinfrage (über diese ist noch ein besonderes Heft vorgesehen) und Saarfrage gliedert, nicht weniger als 555 Nummern verzeichnet. -- Die bald tausend politischen Verträge der Nachkriegszeit behandelt W. Wache in seinem umfangreichen Werk »System der Pakte« < 1441>. Während der erste Teil eine mit zahlreichen Kartenskizzen ausgestattete und nach Sachgruppen geordnete systematische Darstellung der Pakte dieser Epoche enthält (für die deutsche Außenpolitik kommen vor allem vier Abschnitte in Frage: Die Geheimverträge von 1914 bis 1919, Mitteleuropa von Versailles bis Locarno, Locarno, Mitteleuropa nach Locarno), bildet den zweiten eine tabellarische Übersicht sowohl über die 28 Geheimverträge von 1914/19 als auch über die 940 internationalen Pakte vom 28. Juni 1919 bis Ende 1937 (auf das Deutsche Reich entfallen im ganzen hundert Staatsverträge). Für jeden Vertrag sind Datum der Unterzeichnung, vertragschließende Staaten, Inhalt, Ratifikation und Registrierung, Dauer und Kündigung, Unterzeichner, Unterzeichnungsort und Druck genau angegeben. Dank der dort verarbeiteten Materialfülle, Übersichtlichkeit und Zuverlässigkeit ist dies Buch ein Nachschlagwerk allerersten Ranges. Von seiner »Geschichte des Deutschen Heeres« auf dem Hintergrund der allgemeinen deutschen
Geschichte ließ der Franzose J. Benoist-Méchin nunmehr den zweiten Band erscheinen, der die
Zeit von der Gründung der Reichswehr bis zum Jahre 1938 umfaßt <
1448>, während gleichzeitig der erste bereits 1936
veröffentlichte Band <1936,
1354>, der mit der Frühjahrsoffensive von 1918 einsetzt und bis zur
Unterzeichnung des Versailler Diktates führt, in deutscher Übersetzung (von H.-B. Ebinger) durch C.
Henke herausgegeben
S.288 wurde < 1449>. -- Einen zeitlich zwar beschränkten, aber doch außerordentlich wichtigen Ausschnitt aus der deutschen Heeresgeschichte der Nachkriegszeit, nämlich die Freikorpszeit, hat das von E. von Salomon herausgegebene »Buch vom deutschen Freikorpskämpfer« < 1450> zum Gegenstand. Jedoch im Gegensatz zu den beiden im Jahre 1936 herausgekommenen Geschichten der deutschen Freikorps von E. von Schmidt-Pauli und F. W. von Oertzen <1936, S. 304 f.> (zu letzter Darstellung erschien noch ein Nachtrag W. Körbels: »Das Sudetendeutsche Freikorps«) bietet Salomon <über ihn vgl. auch 1936, S. 304> keine zusammenhängende Schilderung der Freikorpskämpfe, sondern »in diesem Buche erzählt [jene Werke ergänzend] der Freikorpskämpfer, was er erlebte ... Selbstverständlich kann dies Buch nicht von jedem Gefecht, nicht von jeder Formation, nicht von jedem Freikorpskämpfer berichten. Es kann nur einen lebendigen Querschnitt durch den deutschen Nachkrieg geben, vielerlei Ausschnitte, gesehen von vielerlei Temperamenten, Darstellungen von Führer und Mann« (S. 9). In einer großen Zahl von Teilnehmerberichten wird der Einsatz der Freikorps gegen den Bolschewismus im Innern und im Baltikum sowie zum Schutze der Grenzen im Osten gegen Polen, im Süden gegen Tschechen und Serben und im Westen gegen Franzosen und Separatisten in der Zeit von Ende 1918 bis Anfang 1924 sowie im Herbst 1938 (Sudetendeutsches Freikorps) lebendig geschildert. Jeder der sechs großen Gruppen, innerhalb deren die jeweiligen Berichte sachlich angeordnet sind, ist eine sehr ausführliche Zeittafel voraufgeschickt. Beigefügt sind ferner -- außer einem Personen- und Formationsverzeichnis -- eine große Menge von Kartenskizzen, Faksimilereproduktionen von Plakaten sowie zahlreiche Abbildungen, die neben Szenen aus dem Freikorpsleben viele Freikorpsführer, Freikorpsabzeichen und wichtige Dokumente darstellen. Dieses Werk besitzt daher auch dokumentarischen Wert. -- Eine gesonderte Behandlung hat das bei Salomon (S. 358 f.) nur kurz gestreifte »Zeitfreiwilligen-Regiment Pommern«, das vor allem beim Kapp-Putsch und in Oberschlesien zum Einsatz kam, durch G. von Gottberg < 1458> erfahren. Ähnlich wie in dem Gedenkbuch des »Zeitfreiwilligen-Regimentes Leipzig« <1935, S. 310> ist auch hier zunächst von dem Verf. und einigen anderen Mitarbeitern die Geschichte des Regiments dargestellt, der dann Einzelberichte von Mitkämpfern sowie eine Mitgliederliste der Stettiner Zeitfreiwilligen folgen. --Die Memoirenliteratur über den
Baltikumfeldzug 1919, zu der besonders der damalige Oberbefehlshaber der deutschen Truppen R. Graf von der Goltz
<1936, S. 305>, der Kommandeur der »Eisernen Division« Major J. Bischoff <1933/34, S. 378> sowie
der Freikorpsführer W. E. von Medem <1935, S. 308> wertvolle Beiträge geliefert haben, erfuhr eine
weitere Bereicherung sowohl durch Salomons Freikorpskämpferbuch (s. o.) wie auch durch E. Freiherrn von
Engelhardts Buch »Der Ritt nach Riga« <
1459>, das die Schicksale und Kämpfe der Baltischen Landeswehr,
insbesondere der Kavallerie-Abteilung Engelhardt gegen die Rote Armee (November 1918 bis März 1920) schildert.
Außerdem sind hier die Erinnerungen des am 2. Mai 1921 seinen Verletzungen erlegenen Gründers und
Führers der Kavallerie-Abteilung Engelhardt Wilhelm von Engelhardt aus dem Zeitraum vom November 1918 bis Juni 1919
abgedruckt. -- Über die von der Forschungsanstalt für Kriegs- und Heeresgeschichte bearbeitete Darstellung
»Die Kämpfe im Baltikum nach der zweiten Einnahme von Riga, Juni bis Dezember 1919« <
1460> vgl. 1937, S. 316 f.
S.289 Die Aufsatzreihe über die zweite bedeutsame Kampffront im Osten, die deutsch-polnischen Grenzschutzkämpfe 1918/19, in den von H. J. Schmitz herausgegebenen »Grenzmärkischen Heimatblättern« <vgl. zuletzt 1937, S. 316> ist in Jahrg. 14 dieser Zeitschrift fortgesetzt durch die Artikel von O. Raasch, »Aus den Kämpfen in Posen und Bentschen im Jahre 1918/19« < 1462> und von Major a. D. Glück, »Erlebnisse während der Polenkämpfe um Lissa und in Oberschlesien im Jahre 1919« < 1463>. Eine knappe zusammenfassende Übersicht über »die Posener Grenzschutzkämpfe 1918/19« lieferte in der Reihe der »Grenzmarkführer« einer der besten Sachkenner dieser Geschehnisse H. J. Schmitz (der einstige Gründer und Führer des Volkswehrbataillons Rawitsch) < 1461>, »damit das deutsche Volk ihrer nicht ganz vergesse und wenigstens einige Kunde erhalte von dem, was hier in jener unglückseligen Zeit geschehen ist, als alles zusammenbrach und als das deutsche Bürgertum in seiner Mehrheit hoffnungslos verzweifelte« (S. 4). Über die Vorgänge in Oberschlesien in den entscheidenden Jahren von 1918 bis 1921 liegen -- außer den Beiträgen in Salomons Freikorpskämpferbuch (vgl. o. S. 288) -- zwei größere Darstellungen vor. Während sich M. Laubert < 1464> -- in mancher Beziehung gar zu einseitig -- auf die Tätigkeit der Vereinigung Heimattreuer Oberschlesier beschränkt, die er insbesondere auf Grund des reichen archivalischen Materials dieser Organisation in allen Einzelheiten behandelt, schildern die Aufzeichnungen des Generalleutnants K. Hoefer < 1465>, der von Kriegsende bis Anfang 1920 im Grenzschutzdienst in Oberschlesien, dann als Reichswehrkommandeur im unbesetzten Schlesien und schließlich seit Mitte Mai 1921 als Leiter des Selbstschutzes Oberschlesien tätig war, als Augenzeuge und verantwortlicher Führer -- teilweise auch zur Rechtfertigung seiner damaligen Maßnahmen -- »den realen Hergang der Ereignisse (die drei Polenaufstände und die Abstimmung vom 20. März 1921) unter Berücksichtigung der politischen und militärischen Verhältnisse so, wie sie sich ihm damals dargestellt hatten, und gibt die Eindrücke wieder, die er empfangen, sowie seine Auffassungen, sein Denken und -- soweit er unmittelbar beteiligt war -- sein Handeln«. In den Anlagen zu den einzelnen Kapiteln sind zahlreiche zugehörige Dokumente wie Aufrufe, Reden, diplomatische Noten, Erlasse, Aufstellungen über Truppengliederungen usw. im Wortlaut abgedruckt. Während an den Grenzen die äußeren Feinde die Einheit und Sicherheit des Reiches aufs schwerste bedrohten, waren im Innern der Marxismus und die sonstigen zersetzenden Kräfte am Werke. Die Tage des beginnenden Umsturzes, die Revolte vom 9. November 1918, die Zeit der Münchener Räterepublik und den allmählichen Übergang zu geordneteren Verhältnissen (August 1918 bis Juli 1919) schildert der Münchener Professor J. Hofmiller < 1453> vom bürgerlichen Standpunkt aus in seinem »Revolutionstagebuch 1918/19«, dessen erste Hälfte zuerst in den »Münchener Neuesten Nachrichten« veröffentlicht wurde, äußerst lebendig und mit vielen für die damalige Zeit charakteristischen Einzelheiten. Auf das Gebiet der Innenpolitik während der »System«-Zeit
führen die von J. Sonntag <
1446> unternommenen »Streifzüge durch die Politik«. Seine
zuerst in den von ihm herausgegebenen »Grünen Briefen« erschienenen 60 politischen Aufsätze, die
er als »politische Groteske« bezeichnet, liegen nunmehr unter dem Titel: »Die Hintergründe«
gesammelt vor. Seine engen Beziehungen
S.290 zu Politikern und führenden Persönlichkeiten der damaligen Zeit wie Helfferich -- dem er das Material zum Erzbergerprozeß lieferte --, Stresemann, Cuno, Stinnes und dem früheren Reichskanzler Fürst Bülow vermittelten ihm die Kenntnis mancher interessanten politischen Einzelheit. Die Grundtendenz des Buches ist jedoch völlig abwegig; bezeichnend für die völlig verfehlte Einstellung des Verf., dessen Denken auf den alten und abgewirtschafteten Parteien und ihren Gruppierungen aufbaut, ist -- abgesehen von der Charakterisierung der Beseitigung des (von ihm selbst bekämpften) Erzbergers als »Untat« (S. 152) -- die Behauptung: »Wäre ihre Einigung (d. h. Helfferichs und Stresemanns) gelungen, so hätte es (das Offizierkorps) sich geschlossen von der Linken und dem Zentrum abgewandt und seine ganze Kraft in den Dienst einer ausgesprochen nationalen Regierung gestellt, die mit Hilfe des Militärs einen sicheren Boden unter den Füßen gehabt hätte. Die Systemregierungen würden schon damals, Mitte 1923, das Zeitliche gesegnet haben« (S. 138 f.).Zwar keine umfassende Geschichte des am 11. Januar 1923, dem Tage des Ruhreinbruches, gegründeten nationalen Kampfverbandes »Wehrwolf«, wohl aber zahlreiche interessante Beiträge zu ihr liefert das von A. Bochinski, P. Dall' Asta und und dem »Wehrwolf«-Gründer F. Kloppe zusammengestellte und als Manuskript gedruckte Erinnerungsbuch < 1451>, das eine große Menge von Aktenstücken, Zeitungsartikeln (insbesondere aus der Bundeszeitung »Der Wehrwolf«), Bilder u. ä. über den kompromißlosen Kampf dieser Organisation gegen das Weimarer »System« enthält. An biographischer Literatur sind
für dieses Berichtsjahr vor allem zwei Veröffentlichungen über den am 14. August 1921 verstorbenen
völkischen und alldeutschen Vorkämpfer in Österreich Georg Ritter von Schönerer zu verzeichnen.
Einmal handelt es sich um das sechsbändige Dokumentenwerk <
1279> von Schönerers Anhänger E. Pichl, dem
Schönerer einst sein ganzes Archiv übergeben hatte. Nachdem Band 1--4 bereits in den Jahren 1912/20 erschienen
waren, konnte nunmehr dank der Unterstützung durch das Reichsinstitut für Geschichte des neuen Deutschlands
das aus wirtschaftlichen Gründen steckengebliebene wertvolle Werk unter gleichzeitiger Neuherausgabe der ersten
Bände zu Ende geführt werden. Dadurch, daß Pichl die zahllosen Dokumente und Schriftstücke nicht
lose und zusammenhangslos aneinandergereiht, sondern sie durch erläuternde Zwischentexte verbunden und
außerdem auch eine biographische Einleitung beigesteuert hat, gewinnt diese Veröffentlichung »die
Bedeutung eines außerordentlich reichhaltigen Nachschlagebuches zur Geschichte der Schönererbewegung und der
Umwelt, in der sie sich entfaltete« (Bittner). Ebenso wie schon die im Jahre 1936 erschienene biographische Skizze
über Schönerer aus der Feder Elmayer-Vestenbruggs <1936, S. 306> stützt sich auch die von E.
Mayer-Löwenschwerdt verfaßte umfangreiche »politische Biographie« Schönerers
<
1280> auf Pichls Dokumentensammlung als Hauptquelle. Darüber hinaus
hat jedoch der Verf. auch noch zahlreiche andere Quellen, vor allem archivalisches Material aus dem Wiener Haus-,
Hof- und Staatsarchiv und dem Wiener Polizeiarchiv, ausgiebig benutzen können, über die er in seinen
Anmerkungen im einzelnen Rechenschaft ablegt. Das ganze Schwergewicht dieser Darstellung, deren Abschluß eine
ausführliche Würdigung der Persönlichkeit Schönerers bildet, ruht, wie schon der Untertitel:
»Eine politische Biographie« andeutet, auf Schönerers politischer Tätigkeit seit seiner Wahl zum
Reichsratsabgeordneten
S.291 vom 14. Oktober 1873 (als Einunddreißigjähriger), während beispielsweise seine Jugendentwicklung auf einer Seite nur ganz kurz gestreift wird.Anläßlich des 60. Geburtstages von August Winnig (31. März 1938), der im Baltikum und in Ostpreußen in den Jahren 1918/20 als Reichskommissar und Oberpräsident eine sehr wichtige politische Rolle gespielt hat, erschien die von F. Gudehus verfaßte warmherzige Biographie dieses aufrechten deutschen Mannes < 1469>. Sie beruht ganz wesentlich auf Winnigs drei autobiographischen Büchern »Frührot« (1924), »Der weite Weg« (1932) und »Heimkehr« <1935, S. 308> und schließt -- ebenso wie die »Heimkehr« -- mit dem Übergang Winnigs von aktiver politischer Tätigkeit zur Schriftstellerei zu Anfang der zwanziger Jahre (1923). -- Das aus gleichem Anlaß veröffentlichte Sammelwerk »Ein deutsches Gewissen. Dank an August Winnig« (Eckart-Verlag, Berlin-Steglitz) ist durch die Mitteilungen W. Freiherrn von Gayls und A. von Batockis über ihre Zusammenarbeit mit Winnig und dessen Tätigkeit für Ostpreußen (1918/20) von historischem Wert. An dieser Stelle erwähnt sei die mit einem Vorwort von F. Ruttke versehene juristische Dissertation H. Lemmels über den völkischen Streiter der Vorkriegszeit und Vorkämpfer für ein Recht auf rassischer Grundlage, den am 11. Mai 1920 verstorbenen Professor für deutsches Recht an der Universität Lausanne (1902/08) Ludwig Kuhlenbeck < 2308>. Hier wird neben einer ausführlichen systematischen Darstellung von Kuhlenbecks Rechtslehre auch eine kurze Schilderung seiner Lebensschicksale, insbesondere (auf Grund der Akten und Streitschriftenliteratur) seines Streites mit Prof. Herzen, dem Exponenten überstaatlicher Mächte, geboten. Die von der Deutschen Bücherei bearbeitete »Hindenburg-Bibliographie« < 1466> erfaßt in 3528 (in sieben Hauptgruppen und mehreren Untergruppen alphabetisch geordneten) Titeln von Büchern und Zeitschriftenaufsätzen, »außer den Schriften, die Hindenburg selbst verfaßt, eingeleitet oder mit einem Vorwort versehen hat, alle Arbeiten, die sich mit seiner Person oder seinem Tätigkeitsbereiche beschäftigen«. Eine Auswahl von persönlichen Briefen, Reden und Aufzeichnungen des Admirals Adolf von Trotha, Ehrenführers der Marine-Hitlerjugend und Leiters des Reichsbundes Deutscher Seegeltung, aus den Jahren 1920/37 legt B. von Bargen vor < 1467>. An dieser Sammlung, die sich zum größten Teil mit See- und Marinefragen beschäftigt, ist für den Historiker besonders wertvoll das den Kapp-Putsch betreffende Material, an dem Trotha als damaliger Chef der Admiralität in gewissem Umfange beteiligt war. Die einzigen deutschen Augenzeugen von Albert Leo Schlageters Erschießung durch die Franzosen, die Gefängnisgeistlichen Faßbender und Roggendorff sowie Rechtsanwalt Dr. Sengstock, geben bereits in 3. Auflage ihre Erinnerungen an Schlageters Prozeß und Tod heraus < 1468>. Im Anhang sind die (auch schon in Schlageters Briefsammlung <1933/34, S. 378> vorhandenen) von Schlageter aus der Düsseldorfer Haft an seine Angehörigen gerichteten Briefe erneut abgedruckt. Eine willkommene Ergänzung zu diesem Buche bildet der von E. von Salomon in seinem bereits erwähnten »Buch vom deutschen Freikorpskämpfer« < 1450; vgl. oben S. 288> veröffentlichte, mit zahlreichen Abbildungen und Faksimilereproduktionen ausgestattete Aufsatz über Schlageter (S. 475--489). |
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