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Naukratios

5230/corr.

Ναυκράτιος

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Vita:

Achtung: Dieses Lemma enthält gegenüber der gedruckten Fassung Veränderungen und Zusätze ohne Auswirkung auf die Angaben zur Person.

N: Beiname: Homologetes.

T: Mönch und Oikonomos des Sakkudion- und Studiosklosters, später Hegumenos des Studiosklosters.

V: N. wurde etwa zwischen 760 und 765 geboren. Er war ein Anhänger der ersten Stunde und Lieblingsjünger des Theodoros Studites (# 7574) und gehörte wohl bereits im Jahre 780/81 mit zu den Begründern des Sakkudionklosters auf dem Landsitz der Familie des Theodoros in Bithynien (1). N. war Adressat von insgesamt 54 Briefen des Theodoros, darunter zwei Briefen (epp. 45 und 47), von denen nur der Titel erhalten ist, und er wird in zahlreichen weiteren Briefen, vielfach ohne Namen als “Oikonomos”, erwähnt.

N. wurde durch Theodoros und Platon (# 6285) im Sakkudionkloster in das monastische Leben eingeführt und stieg später zum Amt des Oikonomos auf. Er war einer der Mönche des Sakkudionklosters (# 10288), die im Jahre 797 im Zuge des moichianischen Streits zusammen mit ihrem Abt Theodoros nach Thessalonike verbannt wurden (2). Wahrscheinlich war er nach dem Umzug des Theodoros und seiner Mönche in das Studioskloster nach Konstantinopel, wohl im Jahre 798 (3), auch der erste Oikonomos des Studiosklosters unter Theodoros; daher sind ein Epigramm und diverse Katechesen des Theodoros wohl auf ihn zu beziehen. Er war wohl auch jener Oikonomos, der zwischen 797 und 799 von Theodoros zu dessen schwerkranker Mutter Theoktiste (# 8023) entsandte wurde. Er sollte er sie gemeinsam mit einem Priester (# 11027) begleiten, wenn sie zu Theodoros komment wollte.

Zu Beginn der ikonoklastischen Repressalien unter Leon Kaiser V. im Jahre 815 hielt N. sich gemeinsam mit dem abgesetzten Archiepiskopos von Thessalonike, Ioseph (# 3448), und anderen Mönchen des Studiosklosters zunächst eine Zeitlang im Sakkudionkloster in Bithynien auf (4). Er wurde dort unter Arrest gestellt, dann aber an andere Orte verbannt.

N. war bekannt (ep. 395) mit der Protospatharia Albeneka (# 173), verfügte also auch über gewisse Beziehungen zum Kreis der höfischen Würdenträger. Um 818 wurde er zusammen mit sieben anderen Studiten (# 10459) ausgepeitscht (ep. 376), überstand die Bestrafung aber ohne schlimmere Folgen (ep. 405,4). Anläßlich des Todes des Theodoros (am 11. November 826) verfaßte er einen Rundbrief (Naucratii encyclica) an die Mönche der studitischen Kongregation, der über das Ableben des geliebten Abts informierte. Im Anschluß übernahm er das Amt des Hegumenos des Studiosklosters und Vorstehers der studitischen Kongregation, letzteres wahrscheinlich gemeinsam mit dem Abt des Sakkudionklosters, Athanasios (# 675) (5). Unter Kaiser Theophilos wurde er verbannt. Nach dem Ende des zweiten Ikonoklasmus im Jahre 843 sorgte er zusammen mit Athanasios für die Translation der Gebeine des Theodoros Studites und des Ioseph von Thessalonike (# 3448) ins Studioskloster nach Konstantinopel, die am 26. Januar 844 stattfand (6). Alsbald geriet er jedoch gemeinsam mit Athanasios in eine Kontroverse mit dem Patriarchen Methodios (# 4977)(ca. zwischen 844 und 846). Im Verlauf dieser Auseinandersetzung wurde er im Zeitraum zwischen 844/45 und spätestens November 846 gemeinsam mit Athanasios als Hegumenos abgesetzt und in seinem Kloster in Haft gehalten (7).

Spätestens mit dem Tod des Patriarchen Methodios am 14. Juni 847 gelangte er noch einmal für kurze Zeit in Amt und Würden. Er starb am 18. April 848 und wurde folglich zwischen 80 und 90 Jahre alt (oder gar noch älter). Er wurde in der Prodromoskirche des Studiosklosters bestattet; sein Nachfolger im Amt wurde Nikolaos Studites (# 5576).

Anmerkungen: — (1) Zu dieser Gründung cf. Pratsch, Theodoros 71–76. — (2) Zum moichianischen Streit (erste Phase) und der Verbannung cf. Pratsch, Theodoros 83–114. — (3) Zum Zeitpunkt cf. Pratsch, Theodoros 115–121. — (4) Theod. Stud., Ep. 130. — (5) Dies läßt das Periorismos-Dekret (cf. Methodios, Periorismos) des Patriarchen Methodios (# 4977) vermuten, in dem beide Äbte als Häupter der studitischen Kongregation bestraft werden; s. dazu unter Methodios sowie Zielke, in: Patriarchen (BBS 5) 248–260. — (6) Translatio Theodori Studitae et Josephi (BHG 1756t) cap. 8–13. — (7) Cf. Methodios, Periorismos (Periorismos-Dekret).

W: Naucratii encyclica, in: PG 99, 1825–1850; eine weitere Schrift des N. wird in ep. 49,5f. erwähnt, cf. Fatouros 184* Anm. 149.

Q: — (Ep.): Theod. Stud., Epp. 6. 40. 45. 47. 49. 50. 51 (Fatouros); I 6. 40. 45. 47. 49. 50. 51 (PG 99); 103. 104. 105. 106. 107. 108. 109. 110. 115. 116. 117. 118. 119. 120. 121. 132. 133. 134. 135. 136. 137. 145. 146. 150. 151. 152. 153. 177 (Fatouros); 32. 33. 34. 35. 36. 37. 38. 39. 44. 45. 46. 47. 48. 49. 50. 61. 62. 63. 64. 65. 66. 74. 75. 78. 79. 80. 81. 104 (Mai); 186 (Fatouros); II 5 (PG 99); 204 (Fatouros); 130 (Mai); 223 (Fatouros); II 10 (PG 99); 224 (Fatouros); 146 (Mai); 225 (Fatouros); II 11 (PG 99); 283. 284. 285. 287. 296. 358 (Fatouros); 198. 199. 200. 201. 208. 259 (Mai); 376. 380. 384. 405. 407. 409. 411. 415. 417 (Fatouros); II 34. 36. 40. 61. 63. 65. 67. 71. 73 (PG 99); erwähnt in epp. 41. 48 (Fatouros); I 41. 48 (PG 99); 153. 232. 287. 342 (Fatouros); 81. 153. 201. 243 (Mai); 380 (Fatouros); II 36 (PG 99) und in weiteren epp. ohne Namen. — (Hag.): Vita Ioannic. (Petros; BHG 936) cap. 57, p. 422A; cap. 69f., p. 431A–432C; Vita B Theod. Stud. (BHG 1754) 245A. 261A. 293D. 301C. 324C. 325A; Vita A Theod. Stud. (BHG 1755) 128B. 148D. 197C. 225D. 228A-B. 229A-B; Vita C Theod. Stud. (BHG 1755d) 264. 272. 287. 291. 302f.; Vita Nicolai Stud. (BHG 1365) 878B. 901C-D. 904B-C. 921C-D; Translatio Theodori Studitae et Josephi (BHG 1756t) cap. 7, p. 54,10f.; cap. 8, p. 54,36 – 55,8; cap. 9, p. 55,19 – 56,8; cap. 10–12, p. 56,9 – 58,7; cap. 13, p. 59,8ff.; Vita Evaristi (BHG 2153) cap. 7, p. 302,12 – 303,7; cap. 11, p. 305,28-34; cap. 12, p. 306,3-6. — (Hom.): Theod. Stud., Catech. parv. 44. 77 (p. 161. 266 Auvray); idem, Catech. magn. I 9. 22. 28. 33. 42. 43. 46. 47. 53. 66. 84. 93. 96 (p. 25. 62. 79. 94. 117. 122. 129. 130. 148. 184 NPB IX; p. 33. 72. 85f. NPB X) ohne Namen; idem, Catech. magn. II 31. 36. 46. 50. 52. 53. 62. 65. 69. 101 (p. 229. 231. 267. 335. 364. 375ff. 382. 435. 461. 486. 733 Papadopulos-Kerameus) ohne Namen. — (Sonst.): Methodios, Periorismos 97–101; Methodios, Fragmenta 31–39. — (Inscr.): Theod. Stud., Epigr. 7 (beide ohne Namen).

L : Beck, Kirche 510. — Von Dobschütz, in: BZ 18 (1909) 41–105; van de Vorst, in: AnBoll 32 (1913) 27f.; idem, in: Vita Evaristi (BHG 2153) 289f.; da Costa-Louillet, in: Byz 25/27 (1955/57) 804f.; Treadgold, Revival 429f.; Fatouros 149*. 184* Anm. 149; Leontaritou, Axiomata 428 (Nr. 153); Pratsch, Theodoros 39. 344 (Reg.). — Zur studitischen Kongregation cf. Pratsch, Theodoros 123–134.

Quellen:

  • Theod. Stud., Epigr.
  • Vita Evaristi (BHG 2153)
  • Vita Nicolai Stud. (BHG 1365)
  • Methodios, Fragmenta [enthält auch: Methodios, Periorismos]
  • Naucratii encyclica
  • Theod. Stud., Ep.
  • Theod. Stud., Catech. magn.
  • Vita C Theod. Stud. (BHG 1755d)
  • Vita B Theod. Stud. (BHG 1754)
  • Translatio Theodori Studitae et Josephi (BHG 1756t)
  • Vita A Theod. Stud. (BHG 1755)
  • Vita Ioannic. (Petros; BHG 936)
  • Theod. Stud., Catech. parv.