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Sulaiman

7161

Σωλωμών

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Vita:

N: In der Passio LX mart. Hierosol. (BHG 1217) anonym; laut der Passio LXIII mart. (BHG 1218; cap. 9, p. 143.28f.) heißt er Solomon mit dem Beinamen Milches — Σολομῶντι τὸ ὄνομα, Μιλχὴν δὲ τὴν ἐπωνυμίαν. Er wird aber auch einfach als “der Araber” — ὁ Ἄραψ bezeichnet.

T: Gouverneur (σύμβουλος, ἔξαρχος) von Kaisareia (Palästina); laut der Passio LXIII mart. Hierosol. war er ἡγήτωρ von Kaisareia bzw. ὁ ἐπὶ Καισαρείας τύραννος.

V: S. ließ 724/25 die siebzig gefangengenommenen byzantinischen Pilger (# 10231) von Jerusalem zu sich nach Kaisareia bringen und dort in das Gefängnis werfen. Er schrieb an seinen Vorgesetzten und erhielt von ihm den Befehl, die Gefangenen zum Abfall vom Christentum zu bewegen und sie im Weigerungsfall zu töten. S. ließ sie ergebnislos foltern und befahl dann ihre Hinrichtung. Laut der Passio LX mart. (BHG 1217) ließ er auf die Bitten der Anführer der Pilger, Georgios (# 2109), Ioannes (# 2965) und Iulianos (# 3537), die ihn auch mit dem Hinweis auf einen versteckten Schatz bestachen, die Gefangenen nach Jerusalem zur Hinrichtung bringen, wo sie bis auf drei, die während des Transportes ums Leben gekommen waren, und weitere sieben, die doch noch zum Islam übertraten, alle gekreuzigt wurden. S. wird in der Passio LXIII mart. (BHG 1218) cap. 17, p. 152,2f. als grundsätzlich böse geschildert, quasi ein Teufel: αἰθίοψ ὢν τὴν κακίαν μᾶλλον ἢ τὴν μελανίαν, αἰθίοψ τὴν ψυχήν, αἰθίοψ τὴν διακονίαν.

Q: — (Hag.): Passio LX mart. Hierosol. (BHG 1217) cap. 7–9, p. 4,22 – 6,3; Passio LXIII mart. Hierosol. (BHG 1218) cap. 7–26, p. 142,6 – 159,22.

P: Die Historizität des S. ist zweifelhaft. Zum einen hat es laut Ausweis der historiographischen Quellen nach der Belagerung Konstantinopels von 717/18 keinen siebenjährigen Frieden zwischen Byzanz und dem Kalifat gegeben, nach dessen Ablauf die Pilger gefangengenommen worden sein sollen. Zum anderen war während der umayyadischen Zeit der Gouverneur von Kaisareia nicht für Jerusalem zuständig, und sein Vorgesetzter war schon gar nicht, wie von der Passio LXIII mart. behauptet, der Gouverneur von Ägypten (ὁ τῶν Αἰγυπτίων ἀρχηγός bzw. ὁ Αἰγύπτιος). Diese Konstellation trifft, wenn überhaupt, nur auf die spätere abbasidische Zeit zu. Die Passio LX mart. bezeichnet besagten Vorgesetzten denn auch ohne geographischen Zusatz als Protosymbulos, also als Kalifen. Da aber die Darstellungen beider Passiones als legendär anzusehen sein dürften, ist auch die Frage einer Identifizierung dieses angeblichen Gouverneurs oder Kalifen gegenstandslos (Stellen zu ihm: Passio LX mart. Hierosol. [BHG 1217] cap. 7, p. 4,27 – 5,2; Passio LXIII mart. Hierosol. [BHG 1218] cap. 7, p. 142,14f.; cap. 8, p. 142,33 – 143,26; cap. 9, p. 143,30f.; 144,1. 14). Sollte trotz allem doch ein konkreter Kalif gemeint sein, wäre an Hišām (# 2593) oder an Yazīd II. (# 8599) zu denken.

Quellen:

  • Passio LX mart. Hierosol. (BHG 1217)
  • Passio LXIII mart. Hierosol. (BHG 1218)