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Sergios

27023

Σέργιος

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Vita:

T: Mönch — ὁ ἐν μονασταῖς διαλάμπων. Möglicherweise Hegumenos des Manuelklosters.

V: Der Mönch S. war den Chroniken zufolge ein Bruder des Magistros Kosmas (# 24110) und ein Neffe oder Großneffe (ἀνεψιός) des Patriarchen Photios (# 26667). Er stach durch seine Mönchseigenschaften hervor und war besonders bei Kaiser Romanos I. Lakapenos angesehen, als dessen geistlicher Vater (πνευματικὸς πατήρ) er bei Theoph. cont., p. 433,20f., bezeichnet wird. Laut Theoph. cont. soll Romanos I. das Manuelkloster sowie Kirche und Kloster des hl. Panteleemon errichtet und dort 800 Mönche untergebracht haben, die er mitsamt den dazugehörigen Unterhaltsgeldern dem S. unterstellte.

Angeblich ermahnte S. den Kaiser häufig, seine Kinder besser zu erziehen, damit es ihm nicht ergehe wie Eli (Hohepriester aus dem AT). Tatsächlich wurde Romanos I. wenig später von seinen Söhnen gestürzt. Zu datieren ist die Entstehung dieser Nachricht daher auf die Zeit nach dem Sturz des Romanos, also wohl auf 945 oder später.

Auch nachdem Romanos I. gestürzt und auf der Insel Prote interniert worden war, behielt er S. als “Trost und Heilmittel” (τῶν συμφορῶν παραμύθιον καὶ τῶν θλίψεων ἀκεσώδυνον φάρμακον) bei sich.

In einem großen Zusatz, der sich weder bei Georg. mon. cont. (Bonn) noch bei Theoph. cont. findet, berichtet Ps.-Symeon über weitere, mit der Heiligkeit des S. zusammenhängende Ereignisse: So hätten die Söhne des Romanos (Stephanos [# 27251] und Konstantinos [# 23831]) sowie Konstantinos VII. bei dem Anschauen des Mandylion Unterschiedliches gesehen, und zwar Konstantinos VII. Augen und Ohren, während die beiden Söhne nur das Gesicht insgesamt gesehen hätten. Laut der Erklärung des S. bewies das ihre Schlechtigkeit, während Konstantinos sich als Gerechter erwies, auf dessen Bitten Gott hören würde.

Um 946/47 war S. Adressat eines Briefes des Niketas Magistros (# 25740), der ihm aus der Verbannung auf seinem Landgut am Hellespont schrieb. Aus dem Brief geht hervor, daß beide Männer durch langjährige Freundschaft und Verwandtschaft miteinander verbunden waren (Ep. 28,17). Der Brief ist in sehr respektvollem Ton gehalten.

Des weiteren soll S. laut Ps.-Symeon das Patriarchat das Polyeuktos (# 26715) vorhergesagt haben. Angeblich war ihm von dem Patriarchen Theophylaktos (# 28192), als jener kränkelte, das Patriarchenamt angetragen worden, was S. jedoch abgelehnt habe. Auch der Kaiser soll S. um die Übernahme des Patriarchats gebeten haben. S. habe dann, wie in einem Einschub breit ausgeführt wird, seinerseits den Polyeuktos bei Romanos I. eingeführt und als späteren Patriarchen fußfällig gegrüßt.

Q: — (Hist.): Theoph. cont. VI 50, p. 433,12 – 434,17; Skylitzes, Romanos Lakapenos 39, p. 232,79-83; Symeon log. (Leon gr. 327,9 – 328,3; Theod. mel. 235,24 – 236,17); Symeon log. (Wahlgren) 136,639-657; Georg. mon. cont. (Bonn) 919,17 – 920,17; Georg. mon. cont. (Muralt) 1188A-B; Georg. mon. cont. (Istrin) 63,33; Ps.-Symeon 750,1-14; 750,15 – 752,9 (Einschub); Theodoros Skutariotes, Synopsis 151,15 – 152,7. — (Ep.): Niketas Magistros, Ep. 28.

L: Westerink, Niketas 138. — Zum Manuelkloster cf. Janin, Églises 320–322.

P: Janin, Églises 320, identifiziert ihn mit dem Patriarchen Sergios II. (# 27044), der zwischen 1001 und 1009 amtierte. Wie Kazhdan, in: ODB III 1878 (s. v. “Sergios II”), zu Recht ausführt, ist diese Identifizierung wegen des zeitlichen Abstands unwahrscheinlich. Da man nicht annehmen kann, daß Romanos I. einen Jüngling als geistlichen Vater gehabt hat, müßte S. mit weit über 80 Jahren das Patriarchat angetreten haben. Insofern ist wohl nur eine zufällige Namensgleichheit gegeben. — Das Manuelkloster in Konstantinopel war von dem Magistros Manuel (# 4707) wohl zur Zeit des Kaisers Theophilos (829–842) erbaut worden, hatte dann aber durch ein Erdbeben Zerstörungen erlitten. Photios hatte es wieder aufbauen lassen. Laut Cheynet, Skylitzes 285 Anm. 119, soll es “sans doute” zum Besitz der Familie des Photios gehört haben, was erkläre, daß Mitglieder der Familie des Photios als Hegumenoi amtiert hätten. Möglich ist freilich auch ein Fehler des Skylitzes bzw. von dessen Vorlage. — Woher Ps.-Symeon seine zusätzlichen Mitteilungen über S. und Polyeuktos hat, ist unklar. In jedem Fall können sie erst nach 956 (Amtsantritt des Polyeuktos) entstanden sein.

Quellen:

  • Georg. mon. cont. (Bonn)
  • Theoph. cont. 6
  • Ps.-Symeon
  • Georg. mon. cont. (Muralt)
  • Georg. mon. cont. (Istrin)
  • Niketas Magistros, Epp.
  • Skylitzes
  • Theodoros Skutariotes, Synopsis
  • Symeon log.